Montag, 29. Juni 2009

Eine kleine Nachtmusik


Gaaanz vorsichtig über die Stacheln
In der Abenddämmerung geht es los - das durchaus lautstarke Konzert der Grillen. Ihr Grillen, Zirpen, Knarzen und helles Singen erschallt aus allen Richtungen: von unserer Wiese, aus den Blumenrabatten, von den Bäumen und natürlich aus den verwilderten Nachbargärten.


Sie gönnen sich keine Pause, finden aber Verstärkung. Aus dem kleinen Bachlauf melden sich lautstark die Frösche, ergänzen das Zirpen mit Gequak in verschiedenen Höhenlagen. Dazwischen ertönen schrille Rufe einiger Steinkäuze. Und für eine stimmungsvolle Beleuchtung ist auch gesorgt - vom teifdunkelblauen Himmel leuchten undglaublich viele Sterne. In Konkurrenz zu diesem Leuchten ziehen zahlreiche Glühwürmchen über die Wiese und senden hektisch blinkende Morsezeichen aus.

Vor unserer Abreise im vergangenen Jahr wurden wir gefragt, ob wir die Kulturlandschaft unserer alten Heimat nicht vermissen werden. Bei derartigen Erlebnissen

Neuer Nachbar
- stellt sich da die Frage wirklich noch?

Wir genießen diese stillen Abende. Noch bis Mitte Juli wird es so bleiben. Auch jetzt sind schon einige Urlauber da, aber nur wenige. Einige junge Eltern oder auch Großeltern mit kleineren Kindern. Die Ferien für die Grundschüler beginnen bereits Mitte Juni. An den Wochenende belebt es sich ein wenig mehr, da kommen viele Bulgaren zu einem Kurzurlaub. Doch die richtige Urlaubszeit beginnt Mitte Juli, wenn dann alle Schulen und auch die Universitäten Ferien haben. Dann fängt auch für die Bulgaren, die eine Arbeit haben und sich einen Urlaub leisten können, die schönste Zeit des Jahres. Und dann wird es ein wenig lauter auch bei uns im Dorf. In den Gaststätten herrscht dann Hochbetrieb bis spät in die Nacht. Doch bis dahin werden wir die stillen Abende noch ausgiebig genießen.