Freitag, 29. April 2011

Neue Untermieter

Ostern ist lange vorbei, Christi Auferstehung wurde in unserem kleinen Kirchlein vielfach von Dorfbewohnern und Gästen m Mitternacht bestätigt. Die Messe fand schon etwas früher statt, der Pope musste zur  Mitternachtsmesse in seiner eigenen Kirche in Achtopol sein. Das Zicklein haben wir mittlerweile auch aufgegessen. Das Osterfest gefeiert haben wir diesmal leider nicht am Paraklis, die Wege waren zu schlammig und so tief ausgefahren, dass wir das dem Jeep nicht zumuten wollten. Also blieben wir zum Festmahl bei schönstem Sonnenschein im eigenen Garten.
Gartenbiotop mit Frosch
Das schöne Wetter blieb uns, mit einigen Regenunterbrechungen, jetzt endlich  erhalten.
Bei Gartenarbeiten habe ich heute einen neuen Untermieter entdeckt - im kleinen Gartenteich schwamm ein längliches Tier. Kein Fisch, wie voller Verwunderung erst vermutet, sondern ein Teichmolch. Leider wollte er sich nicht fotografieren lassen. Gerade eben habe ich noch mal nachgesehen, im Dunkeln mit der Taschenlampe, da Molch nachtaktiv. Da sah ich nicht nur den Molch, sondern gleich noch einen ausgewachsenen Frosch. Reger Betrieb im kleinen Biotop. Da es sich beim Teich um eine ausrangierte Badewanne mit glatten Rändern handelt wurde der Wasserstand bis an den Rand erhöht - wir wollen den Tieren ja Gelegenheit geben, auch mal wieder an Land zu gehen.

Noch bauen die Störche
Dann wäre an Tierischem noch zu vermelden, dass unser Varvara-Storchenpaar in diesem Jahr schon sehr früh, schon im März nach Hause gefunden hat. Sie haben sich gleich daran gemacht, ihr Nest um- und auszubauen. Nistmaterial fanden sie sogar in unserem Garten - Heu vom Pferd. Jetzt wird schon seit Anfang April fleißig gebrütet. Wann das erste Ei im Nest lag wissen wir nicht, aber es ist zu vermuten, dass wir bald Storchennachwuchs haben.

Samstag, 23. April 2011

Von einer Geiß und ihrem Geißlein



Besuch bei unseren Pferden, die derzeit auf einer großen Wiese an der Meeresküste stehen. Dank des lange Zeit regnerischen Wetters und der doch eher kühlen Temperaturen gibt es viel saftiges Gras. Deshalb müssen wir die Pferde auch nicht zusätzlich füttern, aber wir müssen sie an den Umgang mit Menschen gewöhnen.

Unsere Pferde Alaska und Artus sind jetzt drei bzw. zwei Jahre alt. Ihre Mutter war mit ihnen immer wieder ausgerückt und sie lebten recht lange in einer frei herumlaufenden Herde. Deshalb müssen sie nun langsam lernen, dass man sich von Menschen auch anfassen lassen und an einer Leine führen lassen kann. Das braucht viel Geduld, da sie recht schreckhaft und misstrauisch sind. Mit verschiedenen Leckerli haben wir sie aber schon ein wenig bestochen. Der bereits kastrierte und damit etwas friedfertigere Alaska lässt sich sogar schon bürsten. Bei Artus wird es wohl noch etwas dauern. Der hat einen größeren Freiheitsdrang, ist immer wieder weggelaufen. Und das Einfangen hat ihm wohl nicht wirklich gefallen, jedenfalls ist er extrem misstrauisch, wenn man ihn anfassen will. Also oft hin und mit ihm reden. Und ihn bestechen. Er liebt Apfelscheiben, die anderen finden hartes Brot besser.
Heimliche Geburt im Gebüsch
Auf dem Rückweg entlang der Steilküste vor wenigen Tagen kam aus einem Gebüsch ein ganz leises meckern. Beim Hinsehen stand da eine kleine Ziege im stachligen Gebüsch. Vor ihr, gierig trinkend, eine ganz winzige Ziege mit noch blutiger Nabelschnur. Die Ziegenmama hatte sich offensichtlich ins Gebüsch zurückgezogen, um dort ihr Jungtier zu gebären. Die Geiß und das Geißlein also, fast wie im Märchen. Der Schäfer hat von dem ganzen  nichts mitbekommen, der war inzwischen mit der Herde ins heimische Gehege gezogen.


Ilija mit dem Osterlamm
Also hinterher und Bescheid sagen, dass er da noch zwei Tiere vergessen hat. Über Nacht wollte ich sie nicht so im Gebüsch stehen lassen. Hier gibt es zwar keinen bösen Wolf, aber jede Menge frei herumlaufende und immer hungrige Hunde und außerdem  Goldschakale, die am Abend aus dem nahen Gebirge durchaus bis zur Küste kommen. Und die haben wahrscheinlich auch Hunger. Die Besitzerin der Herde kam dann auch gleich mit, kroch ins sehr stachlige Gestrüpp und holte das empört schreiende Geißlein heraus. Das Geschrei veranlasste das Muttertier schnell hinterher zu laufen. Gemeinsam zogen wir schließlich alle davon.

Was jetzt kommt schreibe ich nur sehr zögerlich. Es ist Ostern. Und wir sind keine Vegetarier. Gelegenheit also, nach der Fastenzeit endlich wieder Fleisch zu essen. Heute morgen war unser Freund Ilija bei den Schäfern, um ein schlachtreifes Zicklein abzuholen. Er hat es geschlachtet und wird es heute nacht im Lehmofen backen. Ja, ich weiß, so ganz in Ordnung ist das scheinbar nicht. Es ist eben doch besser, Fleisch nur ganz anonym zu kaufen. Von der Kühltheke, in Plastik verpackt. Damit man gar nicht auf die Idee kommt, dass das mal ein Tier war.
Trotzdem allen ein schönes Osterfest. Wir gehen heute abend noch in die Kirche, zur Mitternachtsmesse. Nicht weil wir religiös sind, sondern weil es hier ein schöner Brauch ist bei dem sich das ganze Dorf trifft. Alle umkreisen nach dem Gottesdienst mit ihrer brennenden Kerze dreimal die Kirche und begrüßen sich dann mit den Worten: Christus ist auferstanden. Anschließend werden mitgebrachte gefärbte Eier aneinandergeschlagen.

Sonntag, 17. April 2011

Lazarinki und Blumentag

Das war ein ereignisreiches Wochenende. Am Sonnabend war Lazarustag. Da sind hier in Bulgarien ganz junge Mädchen, die Lazarinki, geschmückt mit wunderschönen Blumenkränzen unterwegs, um in den Häusern zu singen und zu tanzen.
Lazarinki 2009
Denka hatte uns schon darauf vorbereitet, dass es in diesem Jahr keine Lazarini geben wird - "es gibt " Aber dann kamen sie doch, die erste schon am Freitag nachmittag, eskortiert von vier Jungen. Unter ihnen auch Toschko, Denkas Enkel. Er erklärte, was sie wollen. Bei seiner Großmutter hat er gelernt, dass man mit uns sehr langsam sprechen und manchmal auch die Worte wiederholen muss damit wir es endlich verstehen. Kurz und gut, die Jungs erklärten, dass das Mädchen Sika dringend Blumen braucht - für den Lazarustag. Also ließ ich sie die Narzissen plündern. Am Samstag morgen dann standen sechs wunderschön herausgeputzte Mädchen vor dem Tor. Ihnen voraus gingen zwei Jungen. Wir sind keine Mädchen, erklärten sie gleich, wir sind bloß die Helfer. Dann sangen und tanzten die Mädchen und bekamen natürlich kleine Geschenke. Und weiter zogen sie ins Nachbarhaus.
Am heutigen Sonntag waren wir eingeladen in den Nachbarort Achtopol zu einem Kurban bei einer Roma-Familie. Das ist eine Art zeremonielles Essen mit der ganzen Großfamilie, mit Freunden und Nachbarn. Dafür wird ein Schaf geschlachtet, kleingehackt und geschnitten und in einem großen Topf mit wohlschmeckenden Gewürzen gekocht und dann gemeinsam gegessen. Der Kurban ist ein Opferfest, mit dem dafür gedankt wird, dass eine Krankheit, ein schwerer Unfall, ein schlimmes Ereignis glücklich überstanden wurde. Die junge Frau, für die heute der Kurban gefeiert wurde, hatte vor einem Jahr einen schweren Unfall. Ein Teil ihres Hauses war eingestürzt, sie war unter einer Mauer begraben. Ihre Verletzungen heilten nur sehr schwer. Wir halfen mit Medikamenten.
Außerdem war heute Palmsonntag. Auch der hat in Bulgarien eine ganz eigene Bedeutung als Blumentag. Und alle, die einen Blumennamen haben - Rosi, Nevena, Margarita, Lilija und viele andere, feiern heute ihren Namenstag.

Mittwoch, 13. April 2011

Auf dem Wege zum Olymp - Griechenland Teil 2

Delphi geniessen
Hier nun mal weiter mit unserem Griechenlandausflug. Nachdem wir die Jahrhunderte alten Klöster von Meteora ausgiebig bewundert hatten machten wir uns auf den Weg zu den alten Göttern. Auf den Weg machten wir uns übrigens wirklich gern. Bei d e n Straßen in Griechenland. Kein Wunder dass das Land pleite ist. Was da in den vergangenen Jahren an Schnellstraßen und Autobahnen gebaut wurde - alle Achtung. Wir jedenfalls fuhren gen Süden. Uns entgegen kamen Wochenendausflügler, etliche mit Skiern oder Snowboards auf dem Auto. Die Gebirge waren in höheren Lagen noch schneebedeckt. Der Pindos beispielsweise, an dem entlang wir lange gen Süden fuhren. Und dann natürlich der Parnassos. Den gibt es nicht nur in der griechischen Mythologie, sondern tatsächlich.

Brüderpaar
Von Delphi bietet sich ein wahrhaftig fantastischer Blick auf das schneebedeckte Bergmassiv. Delphi erreichten wir am Sonntag. Im dritten Anlauf dann auch das Museum und die antike Orakelstätte des Apoll - ein wahrlich beeindruckender Platz.

Und eine noch viel beeindruckendere Leistung von Jo - in 20 Minuten durch die Ausgrabung geeilt. Wer hätte das gedacht, wo er doch sonst jeden Stein bewundert. Aber wir hatten in Delphi zum einen Glück, zum anderen Pech. Glück weil Sonntag und damit der Eintritt frei war (von November bis März an jedem Sonntag, in den anderen Monaten außer Juli, August, September jeden 1. Sonntag im Monat). Also haben wir erst mal, weil im Reiseführer so angeraten, ausgiebig das Museum erkundet, das all die Schätze zeigt, die in Delphi seit etwa 1892 ausgegraben wurden.


Nach all den Schätzen und dem Modell wollten wir nun endlich auch die größte Orakelstätte des alten Griechenland sehen. Aber leider war das Tor nur noch für Herauskommende geöffnet. Die Uhr zeigte 14.45 Uhr, und an dem Tag war nur bis 15 Uhr geöffnet. Der Wächter des Orakels hatte Erbarmen, er ließ uns noch ein: "Für e i n Foto", erklärte er. Im Schnelldurchlauf wurden es dann doch ein paar mehr, aber Zeit, das Orakel zu befragen, blieb nicht. Nur von ferne hörten wir es raunen:  dass wir nun wohl noch einmal zurückkehren müssten.
Denkmal für Leonidas
Eine gut zubereitete Dorade in einem Fischrestaurant am Golf von Korinth in Itea entschädigte am Abend für entgangene Ausgrabungs-Impressionen. Zum Salat gab es, wie sollte es anderes sein in dieser Gegend, wohlschmeckendes Olivenöl. Denn in der Region nördlich von Itea liegt Griechenland größter zusammenhängender Olivenhain: Olivenbäume soweit das Auge reicht, etwa 550 000 sollen es sein.
Wanderer, kommst du nach Sparta.... Nun, nach Sparta kamen wir nicht, aber an den Ort, an dem im Altertum diese Worte gesprochen wurden, nach Thermopiles. Hier versuchte einst der spartanische König Leonides das Heer des Persers Xerxes aufzuhalten, um der griechischen Armee den Rückzug zu sichern. Die Stelle der einstigen Schlacht ziert heute ein Denkmal, oft als „Grab des Leonidas“ bezeichnet. Leonidas wurde jedoch in Sparta begraben.
Die heisse Quellean den Thermopylen
Es handelt sich vielmehr um eine Siegesstele.  Außer dem Denkmal erinnert hier nichts mehr an die Kämpfe. Selbst das Meer, an dessen Ufer Xerxes landete, ist heute in Folge jahrhundertelanger Verlandung nur noch in der Ferne zu erblicken. Dafür fanden wir gleich neben dem Schlachtfeld heiße, schwefelhaltige Quellen. Ein Bad darin roch zwar nicht übermäßig gut. war aber überaus wohltuend.
So gestärkt konnte es weitergehen - zum Olymp, wohin sonst. Konnten wir schon nicht das Orakel befragen, so wollten wir wenigstens den Wohnsitz der Götter und vielleicht auch den einen oder anderen von ihnen höchstselbst erblicken. Auf dem Wege machten wir noch einen Abstecher nach Ambelakia, ziemlich hoch an einem Berghang am beeindruckenden Tempi-Tal gelegen. Die Anlage des Ortes und etliche erhaltene alte Häuser bekunden, dass Ambelakia einst ein bedeutender Handelsort war. Sein Reichtum stammte aus dem Handel mit Wolle und Textilien. Bedeutendster Händler und Organisator einer genossenschaftlich organisierten Handelsorganisation war ein Herr Schwarz, dessen reich ausgeschmücktes und gut erhaltenes Herrenhaus ein beeindruckendes Kulturdenkmal ist.
Schwarz-Haus
Nun denn, auch den Olymp sollten wir wenig später erblicken. Der Berg selbst hüllte sich in aufsteigenden Nebel. Die Spitze aber, der Sitz der Götter also, leuchtete im strahlenden Weiss einer Schneeschicht. Geblendet von so viel Helligkeit war es uns leider nicht möglich auch nur eine göttliche Gestalt zu erblicken. Am nächsten Morgen hatten Regenwolken das Bergmassiv komplett eingehüllt. Und dass der Regen, den die Götter ausschickten, nicht wieder aufhören wollte war für uns ein  Grund, dem Lande schleunigst zu entfliehen.

Dienstag, 5. April 2011

Bulgarien schrumpft - einwohnermäßig

Versprochen ist versprochen, wir wollten die Ergebnisse der Volkszählung aus Bulgarien vermelden. Wir können das auch, denn seit dem späten gestrigen Nachmittag sind wir wieder am Netz - internet- und fernsehmäßig. Das Telefon funktioniert nach drei Ruhetagen erst seit heute wieder. Den Grund für die Ausfälle vermuten wir in den anhaltenden Regenfällen. Denn während Deutschland und der Rest Bulgariens sommerliche Temperaturen genießt,  hat es hier an der Küste kräftig geregnet. Und das seit 14 Tagen mit nur kurzen Unterbrechungen. Der Garten sieht aus und fühlt sich an wie eine Sumpflandschaft, Feuerloch und Keller stehen voller Wasser und kalt ist es auch. Aber es soll besser werden - mit nassen Unterbrechungen.
Doch jetzt zu den Zahlen. Nach der Zählung im Februar steht nun auch offiziell fest was ohnehin jeder weiß - Bulgarien ist erheblich geschrumpft. Seit 2001 hat das Land 581 750 Einwohner verloren. Derzeit leben in Bulgarien 7 351.234 Menschen, teilt das Nationale Statistikamt mit. 51 Prozent der Bewohner sind Frauen. 72,9 Prozent aller Bewohner leben in Städten, also nur ein reichliches Viertel auf dem Land. DerAnteil der über 65jährigen ist am stärksten angewachsen -  von 16,8 Prozent im Jahr 2001 auf 18,9 Prozent im Jahr 2011. Die Ursachen (unsere Interpretation): es gibt nur wenig Nachwuchs im Land und viele junge, arbeitswillige Leute wandern ab ins Ausland. Hier im Land gibt es kaum Perspektiven.
Das sind erst mal die wichtigsten Zahlen, weitere müssen wir erst mal in bulgarischen Texten suchen und mühselig übersetzen. Und das kann wegen mangelnder Sprachkenntnisse dauern :)))

Hier noch ein Nachtrag strahlenmäüßig: Das Institut für Meereskunde bei der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften teilt mit, dass das verstrahlte Wasser aus Japan das Schwarze Meer wohl nicht erreichen wird. Das beruhigt doch ungemein.

Montag, 4. April 2011

Bulgarien auch mal an der Spitze

Auch die Bulgaren wollen mal die ersten sein, und diesmal haben sie es geschafft: Als erstes EU-Land haben sie den sogenannten Mikrozensus, sprich die Volkszählung durchgeführt, morgen werden die Ergebnisse bekannt gegeben. Übrigens wurden auch wir gezählt. Im Februar war Nele bei uns, sie hatte unseren Nachbarn Chris mitgebracht. Als Dolmetscher, denn Chris ist Schweizer, lebt seit vielen Jahren in Bugarien und spricht die Landessprache. Gefragt wurde nach Hauseigentümer, Anzahl der Bewohner,  Haushaltvorstand und dessen Qualifikation und derzeitiger Beschäftigung. Vom Nicht-Familienoberhaupt, sprich Ehefrau, war das nicht gefragt. Wissen wollte der Fragebogen auch ob es im Haus Waschmaschine, Geschirrspüler, Fernsehgeräte, Auto, Haustiere und weiß ich was noch alles gibt.
Also Fakt ist: Während in Deutschland noch Interviewer gesucht werden ist hier schon alles erledigt. Manchmal sind die Bulgaren eben wirklich Spitze.
Die Ergebnisse der Zählung werden wir natürlich nachtragen.

Samstag, 2. April 2011

Auch mal Urlaub - in Griechenland (Teil 1)

Aquädukt in Kavala
Heute mal nicht Bulgarien sondern Griechenland. Sechs Stunden sind es  von hier bis zum Mittelmeer,  natürlich noch kein Badewetter. Aber Baden wollten wir auch nicht, sondern Kultur.Erste Station war Kavala. An die Stadt erinnerten wir uns, Dort waren wir schon mal vor vielen Jahren durchgekommen und hatten den großen und gut erhaltenen Aquaedukt bewundert.
Deshalb wollten wir noch mal hin. Auf dem Wege kamen wir an einem Seengebiet vorbei, auf den auf eine kleine Insel ein Kloster gebaut ist. Es gehört zur Mönchsrepublik Athos und ist über eine lange Brücke erreichbar. Eigentlich kann man es auch besuchen, aber wir waren gerade während der Mittagspause dort. Dafür entdeckten wir auf dem See zahlreiche große weiße Vögel. Es waren nicht Schwäne, wie zuerst angenommen, sondern einige hundert Flamingos. Leider nur durchs Fernglas zu erkennen und zu weit entfernt für ein Foto.
Unvorstellbar wie die Klöster gebaut wurden
Am nächsten Morgen im Hotel im Stadtzentrum von Kavala wurden wir gegen 7 Uhr mit Marschmusik geweckt - ein bisschen wie zum 1. Mai in längst vergangenen Jahren. Aber es war nicht der 1. Mai, sondern der 25. März - griechischer Nationalfeiertag, Tag des Beginns des Befreiungskampfes gegen die Türken im Jahr 1821. Auf die traditionelle Parade von Schülern und Soldaten haben wir nicht gewartet, sie sollte erst am späten Vormittag beginnen. Aber da waren wir schon auf dem Weg nach Meteora. Das mit dem Feiertag war allerdings günstig für uns - wenig Verkehr, vor allem keine Lkw auf den Straßen.

Ohne Strasse in den Fels gebaut
Über Meteora muss man nicht schreiben, die Klöster hoch oben auf und angeklebt an den Felsspitzen muss man gesehen haben. Der Anblick ist spektakulär und es ist nur schwer vorstellbar, wie hier Mönche vor Jahrhunderten Stein für Stein mühselig nach oben transportiert und die großen Klosteranlagen gebaut haben. Aber heute brauchen auch Kniegelenks- und Hüftkranke keine Angst zu haben - die meisten Klöster müssen nicht mehr über schmale Bergpfade erklommen werden, heute gibt es gut ausgebaute Straßen und es bleiben einige schmale Brücken und etliche Treppen. Wir haben drei der insgesamt 7 Klöster gesehen - Megalou Meteorou, Vaarlam, Agiou Stefanou. Ins Kloster Roussanou, ein Nonnenkloster, kamen wir nicht mehr - das schließt bereits 14 Uhr.
Kalambaka, der Ort, in dem wir wohnten, hat noch eine weitere Sehenswürdigkeit - eine kürzlich aufwändig sanierte berühmte byzantinische Kirche aus dem 10. oder 11. Jahrhundert, die auf den Fundamenten einer frühchristlichen  Basilika errichtet sein soll.
Am Abend war Ausruhen angesagt - im KokaRoka am Ortsrand von Kalambaka. Die urige kleine Taverne wird heute von Katerina, ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter betrieben. Sie hat einige Jahre in Australien gelebt, daher spricht sie gut englisch. Als sie mit ihrem Mann von dort in den Heimatort zurückkamen eröffneten sie die Taverne. Und da immer wieder Leute nach günstigen Übernachtungen fragten  wurden einige Gästezimmer eingerichtet.
Unser kleines Hotel KokaRoka
Kein Luxus, aber angenehm. Der Sohn lebte einige Jahre in den USA, brachte von dort seine Frau mit. Katerina aber ist die Seele vom ganzen, Sie kocht selbst und sie weiß  viel über ihren Ort und jede Sehenswürdigkeit der Gegend zu berichten. Ach ja, der Name der Taverne KokaRoka hat nichts mit einem Getränk zu tun. Er setzt sich zusammen aus dem Namen des kleinen Weges, der zwischen die Felsen führt und einer schmalen kleinen Felsnadel zwischen zwei großen.
(Weiter geht es mit Delphi)