Sonntag, 5. August 2012

Doppelter Nachwuchs

Endlich ein Zuhause
Nachwuchs ist da. Einmal bei unseren Freunden in Sofia. Maria, Tochter unserer Freunde Boby und Rossi,  hat einen kleinen Sohn bekommen. Wassil heißt er, nach dem verstorbenen Uropa. Über den Namen haben wir uns gefreut, bleibt doch auf diese Weise die Erinnerung an einen wunderbaren und auch uns sehr lieben Menschen lebendig. Wir wünschen dem kleinen Wassil ein ebenso erfülltes und glückliches Leben im Kreise seiner Familie, wie es sein Namensgeber hatte.
Und dann gab es auch bei uns hier in Varvara noch Nachwuchs. Leo heißt er. Vor zwei Tagen sahen wir ihn das erste Mal von der Dachterrasse eines Hotels. Klein, grau und einsam humpelte er auf der Straße neben dem Hotel herum. Er gehört niemandem, sagte unsere Gastgeberin. Ich gebe ihm ab und zu etwas Brot zu fressen. Brot ist hierzulande nicht nur Grundnahrungsmittel für die Menschen sondern sehr oft auch für Hunde. Hundefutter kann und will

hier kaum jemand kaufen. Jedenfalls tat er uns leid, wie er da so einsam und verlassen neben dem Hotel hauste. Am nächsten Morgen stand Jo früh auf, zog sich an und verkündete: Ich hole jetzt den Hund. Und der kleine Kerl ließ sich gern holen. Ein Hotelnachbar erzählte, dass vor etwa zehn Tagen ein Auto angefahren kam, kurz anhielt, den Hund hinauswarf und weiterfuhr. Lowtsche hatten sie ihn genannt, weil er im Zeichen des Sternbildes Löwe hier auftauchte. Jetzt ist er jedenfalls bei uns. Er fühlte sich vom ersten Moment an wohl - sicher auch deshalb, weil der völlig abgemagerte kleine Kerl erst mal mit Katzenfutter gefüttert wurde. Nach dieser ersten gierigen Freßorgie füttere ich ihn Stück für Stück mit der Hand, weil wir sonst Gefahr laufen, dass er in seiner Gier die Schüssel mit verschluckt. Wasser hatte er wohl auch lange nicht bekommen, er hörte jedenfalls gar nicht wieder auf zu saufen.
Fressen und saufen - viel Nachholbedarf
Aber fortan gefiel es ihm so gut, dass er sich heftig sträubte das Grundstück wieder verlassen zu müssen. Aber mit etwas Geduld brachten wir ihm schließlich bei, dass er seine großen und kleinen Geschäfte schließlich nicht im  Garten verrichten kann. Nach dem Spaziergang kann er ja immer wieder rein, am besten in die Nähe der Futterschüssel. Er ist ein sehr dünner, aber hübscher, lebhafter und vergnügter kleiner Kerl, der sich viele Streicheleinheiten abholt und mit zunehmendem Sattheitsgrad auch viel Spielen will. Aber morgen muss er erst mal zum Tierarzt. Am Fuß hat er eine große Schnittwunde, vielleicht ist sogar eine Zehe gebrochen. Und Impfen muss schließlich auch sein wenn er mit uns und unseren Katzen zusammenleben will. Letztere sich bisher nicht sehr erfreut über den Neuzugang. Stummel hat ihn vorsorglich gleich mal heftig angeknurrt und angespuckt. Aber sie werden sich schon an ihn gewöhnen. Als Denka uns heute besuchte wünschte sie ihm viel Gesundheit - Glück habe er ja schon, weil er ausgerechnet bei uns gelandet sei. Und da gehe es ihm mit Sicherheit gut. Die Ansprache war übrigens auf Bulgarisch, Deutsch muss er erst lernen. Und vieles andere auch.

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