Sonntag, 27. Januar 2013

Kaffee wieder drinnen

Mittagskaffee draußen - das war bis vor zwei Tagen. Seit gestern bleiben wir wieder im Haus samt Kaffeetassen. Und die Katzen bleiben auch lieber drin, nachdem sie den Schnee gesehen haben. Der Winter ist mal wieder da, gestern hat der Schneefall begonnen, heute liegen Garten und die ganze Umgebung bei minus drei Grad unter einer mindestens zehn Zentimeter dicken Schneedecke. 
 W ist der Frühling hin
Morgen soll es aber wieder vorbei sein mit den Minusgraden und der Frühling zurückkehren. Die  Fotos sollten der Nachtrag sein zum letzten Blog: Frühlingserwachen. Zwei Tage später dann Narzissen und die letzten Rosen nun auch unterm Schnee verschwunden.







Mittwoch, 23. Januar 2013

Frühlingsgefühle und Tierasyl vergrößert

Mittagskaffee draußen, ausgedehnte Spaziergänge, Frühlingsgefühle bei Hund und Katz. Aus mehreren Orten in Bulgarien wurden in den vergangenen Tagen Rekordtemperaturen für den Januar gemeldet: 19 Grad waren es vor zwei Tagen im Nachbarort Achtopol, in Sofia zeigte das Thermometer 15 Grad, ähnlich war es auch in anderen Orten. Auch bei uns. Also erste Gartenarbeiten, Paprika- und Tomatensamen in kleine Töpfchen stecken, die Gurken fürs Gewächshaus dürften auch bald keimen. Die ersten Schneeglöckchen blühen und natürlich auch der Winterjasmin.

Fütterung der Raubtiere
Da mittlerweile die Wege abgetrocknet sind und die Gefahr recht klein ist bis zu den Knöcheln im lehmigen Schlamm zu versinken wagen wir auch wieder Spaziergänge in die nähere Umgebung. Zum Beispiel zum Strand. Dort haben Sturm und hohe Wellen den üppigen Algen- und Wasserpflanzenbewuchs im flachen Wasser abgerissen und zu großen Haufen am Ufer aufgetürmt. Und dahinter jede Menge Plastikmüll, der mehr oder weniger lange im Wasser trieb. Wenn der nächste Sturm den Müll nicht wieder ins Wasser befördert wird er wohl am Strand liegenbleiben - bis zum Mai, da gibt es hierzulande einen Umwelttag. Und damit auch Arbeitseinsätze im Dorf und dessen Umgebung.
Die Neue - Blacky
Ach ja, eins noch, um Nachfragen zu beantworten: Wir haben zugenommen. Kilomäßig nach den Weihnachtsleckereien. Aber auch zahlenmäßig. Unser Tierasyl hat Zuwachs bekommen. Während Bellas Wunden prima verheilt sind hütet sie gemeinsam mit Denka die kleine Ziegenherde und schützt die nachts gegen die vielen Schakale, die hier unterwegs sind. Den Platz der weißen Bella hat mittlerweile die fast schwarze und ebenfalls sehr liebe Blacky eingenommen. Wir kennen sie seit vorigem Sommer. Da hatte sie sich die junge Hündin Urlaubern angeschlossen, trug ein Halsband, wurde auch versorgt. Aber im Herbst dann waren die Urlauber und damit die Futterquelle weg. Sie besuchte noch eine zeitlang den Freisitz in Dimos Hotel, doch im Winter hatte sie auch dort keine Chance mehr auf Futter. Sie schloss sich uns, der Leckerlis wegen, und Leo, der wilden Spiele wegen, auf unseren Spaziergängen an. Und eines Tages beschloss sie dann, im unbewohnten Nachbargarten in ständiges Quartier aufzuschlagen.
Dort kriegt sie nun jeden Tag ihr Futter und begleitet uns auf allen Spaziergängen. Sie ist sehr lieb und anhänglich,

überaus freundlich und ausgeglichen und dabei sehr wachsam, ohne zum ständigen Kläffer zu mutieren. Ein rundum toller Hund. Bis auf eins - sie lässt sich kein Halsband anlegen. Schlechte Erfahrungen offenbar, aber wir müssen sie an die Leine kriegen, denn wir wollen mit ihr zum Tierarzt zum kastrieren. Wird sicher nicht preiswert, aber auf noch mehr Hunde wollen wir gern verzichten.

Montag, 7. Januar 2013

Und sie bewegt sich doch...

Die Küstenstrasse wird gebaut

...die Infrastruktur oder besser deren Verbesserung. War bis zum vergangenen Herbst die Küstenstraße zwischen Zarevo und dem Grenzort Resovo, an der auch Varvara liegt, mehr Loch als Straße, so hat sich mittlerweile viel verändert. Stück für Stück wurde die Straße erst zwischen Resovo, Sinemorez und Ahtopol verbreitert und mit einer neuen glatten Decke versehen. so ist der Straßenbau nun auch bei uns hier fast abgeschlossen.
Wie sagte Jo gestern auf der Fahrt nach Zarevo: Jetzt kann man hier wenigstens richtig fahren. Zuvor hat er zwar immer geflucht und gestöhnt, weil die Straße eigentlich einen tiefgründigen Ausbau gebraucht hätte, aber glatt ist sie nun erst mal. Derzeit werden noch die Straßenränder befestigt. Und eins muss man der Firma lassen: Die Leute haben zügig gearbeitet, vom Hellwerden bis zur Dämmerung und auch an den Wochenenden gab es keine Pause. Lediglich von kurz vor Weihnachten bis zum 3. oder 4. Januar war Pause. Aber da lag einige Tage lang ohnehin Schnee und hat die Arbeit verhindert. Aber jetzt geht es zügig weiter bevor richtig Schnee und Kälte kommen.
Wir jedenfalls konnten gestern auf der neuen glatten Straße schön schnell nach Zarevo rollen - zu den Ritualen zum Jordanstag.
Vor dem Sprung ins kühle Nass
Eigentlich wollten wir ja in diesem Jahr miterleben, dass der Pope ein großes Holzkreuz im Fischerhafen von Varvara ins Wasser wirft und das dann von Varvarianern aus dem Wasser geholt wird. Aber leider fand nichts statt - ob der Pope keine Zeit hatte oder ob sich keiner der jungen Männer ins kalte Wasser wagte, wir wissen es nicht. Also zur Zeremonie nach Zarevo.  Wir kamen gerade noch rechtzeitig um den Wurf des Kreuzes ins Hafenbecken und die hinterherspringenden Männer fotografieren zu können. Ist schon immer beeindruckend, wie die Männer ins kalte Wasser springen. Aber das hatte gestern 7 Grad, die Luft im kalten Wind gefühlte 0. Also war es im Wasser wahrscheinlich wärmer als draußen.
Nun also haben Meer und seine Anwohner wieder den Segen Gottes und der junge Mann, der das Kreuz als erster greifen konnte, Glück fürs ganze Jahr.
Ach ja, zum Thema Straßenbau habe ich gerade gelesen, dass Bulgarien bei der EU mehr Mittel zur Verbesserung der Infrastruktur beantragen will. Bisher waren 250 Millionen Euro beantragt, das Land will den Betrag aber auf das Doppelte erhöhen. Damit sollen Straßen 2. und 3. Ordnung ausgebaut werden. Also solche wie unsere, unter anderem um Touristen schneller an die vielen sehenswerten Ziele im Land zu bringen. Wenn das Geld wirklich verbaut wird und nur zu kleinen Teilen und nicht, wie bei den Vorgängerregierungen, fast komplett in den tiefen Taschen einer Wirtschafts- und Politmafia zu verschwinden, ist dem Land Erfolg mit seiner Forderung zu wünschen. Denn die Straßen im Land sind in vielen Regionen wirklich kaum noch als solche zu erkennen.