Montag, 28. Juli 2014

Aida im Theater von Philipopolis



Am Sonntag vor einer Woche erfüllten wir uns einen lang gehgten Traum: Einmal eine Aufführung im 2000 Jahre
Abendessen mit Blick über Plovdiv
alten Amphitheater von Plovdiv, dem alten Philipopolis erleben. In den 80er Jahren des mittlerweile vorigen Jahrhunderts standen wir erstmals in diesem antiken Theater. Wir stiegen die steilen Zuschauerränge hinauf, standen auf der Bühne und zwischen den ionischen Marmorsäulen, die die Bühne begrenzen. Und da entstand der Wunsch - hier eine Theateraufführung miterleben.
Und beim kürzlichen Plovdivbesuch sahen wir die Ankündigung der "Aida". Sie sollte die Abschlussveranstaltung des Sommerprogramms der Staatsoper Plovdiv sein. Hoffnung auf Karten hatten wir eigentlich nicht, denn die Stadt ist in den Sommermonaten voller kulturinteressierter Touristen. Aber wir hatten Glück, ganz oben waren noch ein paar Einzelplätze frei.

Das Theater füllt sich
Natürlich haben wir da zugegriffen. Als es ans Bezahlen ging erlitten wir fast einen Schock: Pro Platz 15 Leva, das sind nicht mal 8 Euro. Ein unglaublich niedriger Preis, der wohl nur dank der staatlichen und kommunalen Zuschüsse und der vielen Sponsoren möglich wird.
Also noch mal eine Fahrt nach Plovdiv in der stillen Hoffnung, dass das Wetter uns hold ist und die Vorstellung nicht wegen Gewitterregens abgesagt werden muss. Und wir hatten Glück. Es war ein sehr schöner, warmer Abend. Das Rund des Zuschauerraums füllte sich bis auf den letzten Platz.
Sehens- und hörenswerte Aufführung
Und wir erlebten eine wunderbare Opernaufführung mit einem sehr guten Orchester und vorzüglichen Sängern. Herausragend hier noch die chinesische Sängerin Huy Che, die die Aida sang.  Emotionale Höhepunkte setzten dann noch die Kerzen, die in der Pause an das Publikum verteilt wurden und die die Zuschauertribünen in Anlehnung an die Arena von Verona in rote Lichter tauchten. Was uns immer wieder fasziniert in Bulgarien ist die Begeisterung des Publikums, das die Künstler mit viel Szenenapplaus bedachte. Nach einem kleinen Feuerwerk, das die 31/2 stündige Vorstellung beendete, verbracht auf einer Marmorbank ohne Rückenlehne, wussten wir aber auch eins zu würdigen: den Luxus, den uns moderne Theater in Form bequemer Theatersessel gewähren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen