Freitag, 31. Oktober 2014

Tief Gonzalo und kein Ende

Tief Gonzalo, das auch schon in Deutschland für einigen Schaden gesorgt hatte, hat uns hier seit nunmehr einer Woche fest im Griff.
Am vergangenen Wochenende wurden für etliche Regionen Gefahrenstufen ausgerufen - wegen starken Schneefalls mussten etliche Strassen und Pässe gesperrt werden, und hier in unserer Region gab es extreme Regenfälle und Sturm. In der Region Burgas sollen gebietsweise bis zu 220 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen sein. Drei Staudämme sind übergelaufen. In unserem Dorf dürfte es kaum weniger gewesen sein. Zwei Tage lang nahezu ohne Unterbrechung Regen, Regen, Regen. Was heisst Regen - es hat gegossen ohne Unterlass. Und der Regen hält leider bis heute an. Nicht mehr so heftig, aber stetig. Der Garten eine Schlammwüste, in der Strasse vor unserem Haus sind tiefe Rinnen ausgespült. Für heute war eigentlich ein Ende der Regenzeit verkündet - aber der Regen weiss wohl nichts davon. Also weiter Keller auspumpen.

Samstag, 25. Oktober 2014

Pilzzeit - und das Land versinkt schon mal im Schnee

Eigentlich wollte ich ja über die leckeren Pilzmahlzeiten schreiben, die wir uns in letzter Zeit haben schmecken lassen. Starke Regenfälle für zwei Wochen und anschließend sehr schönes warmes Wetter haben die Pilze in den hiesigen Wäldern nur so spriessen lassen. Steinpilze, riesige Maronen, Schirmpilze, sogar einige Birkenpilze haben wir gefunden.

Jede Menge Schirmpilze
"Die kann man auf gar keinen Fall essen", so die Reaktion der Einheimischen auf viele der von uns gesammelten Pilze. Aber Birkenpilz, Ziegenlippe, Hexenröhrling haben wir auch früher schon gegessen - und jedes Mal überlebt. So auch diesmal. Dafür haben wir hier einen Pilz kennen gelernt, den wir nie und nimmer mitgenommen hätten. Wächst leuchtend orangerot aus einer weißen Hülle, hat leuchtend gelbe Lamellen und eine dicke Knolle. Also mindestens so gefährlich wie Knollenblätterpilz. Dachten wir. Doch dann haben ihn uns die Einheimischen angeboten - als sehr gut schmeckenden Speisepilz, mindestens so gut wie der Steinpilz. Akribische Recherche im Internet und diversen Pilzbüchern bestätigte dann auch die Richtigkeit der Aussagen: Kaiserpilz, tatsächlich einer der besten Speisepilze. Leider habe ich vergessen die Prachtexemplare zu fotografieren, erst als sie in der Pfanne brutzelten fiel mir der Fotoapparat wieder ein. Und was da brutzelt sind tatsächlich keine Apfelscheiben, sondern die in Stücke geschnittenen Kaiserpilze. Haben prima geschmeckt und wir leben. noch.
Eine ganze Pfanne Kaiserpilz
Allerdings jetzt erst mal für einige Zeit ohne Pilze, denn seit gestern ziehen Stürme übers Land und auch über Varvara. Unmengen von Regen sind auf uns heruntergeprasselt, und morgen soll es noch so weitergehen. Doch was bei uns hier Regen ist, das sind in anderen Landesteilen Bulgariens bereits heftige Schneefällen, teils starke Schneestürme. Viele Straßen waren gesperrt, zahlreiche Orte sind ohne Strom, und auch wir mussten heute immer mal wieder ohne Strom auskommen. Jetzt hoffen wir, dass sich alles bald wieder beruhigt und zumindest die Kälte hier noch nicht so bald Einzug hält.
Mal schnell fertig werden mit dem Schreiben, die Lampen flackern schon wieder verdächtig.