Sonntag, 17. Dezember 2017

Weinachten naht und im Garten blühen die Rosen

Dennoch wird es langsam weihnachtlich bei uns. Lichterketten aufgehängt, Pyramide und jede Menge Weihnachtsfiguren aufgestellt und leider auch jede Menge Dominosteine verputzt: also Weihnachten. Gebacken habe ich auch - Stollenkonfekt. Schmecken nicht schlecht, aber so richtig wie ein Weihnachtsstollen eben auch nicht. Aber sehr nahrhaft.

Advent wurde auch wieder in unserem Garten gefeiert mit einem kleinen Adventsmarkt. Eingeladen waren alle unsere Freunde aus dem Dorf, und sie sind auch gerne wieder gekommen. Die Stimmung war prima, wenn auch nicht weihnachtlich bei fast 20 Grad (plus) und strahlendem Sonnenschein. Dennoch liessen sich unsere Gäste den Glühwein schmecken. Außerdem gab es einen grossen Kessel mit Soljanka und Bratwurst vom Grill. Der große Renner waren aber Fettbemmchen mit sauren Gurken (Fett selber ausgelassen mit Zwiebeln, Apfel und Majoran). Die waren ganz schnell weggefuttert und ich musste immer wieder erklären wie das funktioniert mit dem Nemski Mass (deutschen Fett). Am späten Nachmittag verschwand dann auch die Sonne und die festliche Beleuchtung konnte, untermalt von Weihnachtsmusik, bewundert werden. Es klang übrigens wie derzeit wohl in allen grossen Einkaufszentren nicht nur in Deutschland. Ein schönes gemeinschaftliches Erlebnis war dieser Adventsmarkt auch in diesem Jahr wieder. Ein kleines Dankeschön von uns an unsere bulgarischen Freunde, die uns so ganz vorbehaltlos bei sich aufgenommen haben und uns schon längst als Teil der Dorfgemeinschaft betrachten.
Jo hat vor und nach dieser Weihnachtsfeier für den Winter vorgesorgt: Fleisch erst in Salzlake eingelegt und dann geräuchert. Entstanden sind sehr schmackhafte Schinken.
Doch jetzt wird alles winterfest gemacht. Die warmen Tage sind erst mal vorbei. Am Dienstag soll es sogar etwas Schnee geben. Aber wir verreisen ja ohnehin: über Weihnachten in ein Wellnesshotel mit warmem Mineralwasser.

Freitag, 17. November 2017

Verschwunden in den Tiefen des World Wide Web - alle Fotos aus meinem Blog

Die Mail einer guten Freundin löste einen gelinden Schock aus: Neli hat vor einigen Tagen geschrieben, dass die Bilder aus meinem Blog verschwunden sind. Alsogleich mal nachsehen. Tatsächlich, alle weg. Nur wohin? Keine Ahnung. Sie sind jedenfalls weg.
Auf und davon
Und ich hatte natürlich keine Sicherungskopie. Wozu auch, sowas passiert doch nur anderen. Jetzt ist es jedenfalls passiert und ich sitze Abend für Abend am PC und suche aus dem Archiv die Fotos, die im Blog veröffentlicht waren. Mühselige Arbeit, aus dem grossen Archiv, das noch dazu wegen Laptopklau und ziemlich abgestürzter externer Festplatte nicht mehr chronologisch geordnet ist. Also Beschäftigungsprogramm für die finsteren Abende. Aber es ist auch interessant. An die Fotos aus jüngerer Zeit kann man sich ja noch erinnern. Aber die länger zurückliegenden Posts und Fotos sind teilweise ganz neu. Sieh mal an, denke ich so manches mal, das hast du also mal geschrieben. Vielleicht machen wir ja doch noch ein Buch draus, wie es Freunde mal vorgeschlagen haben. Natürlich nur ein ganz kleines, nur so für uns und unsere Nachkommen - falls die das jemals interessiert. Aber vielleicht geht es denen wie mir jetzt und sie denken: Schau mal an, so war das also damals.

Dienstag, 26. September 2017

Gruss an Herrn Anonymus

Hallo Anomymus Christian, leider stimmt mit der hinterlassenen email-Adresse etwas nicht. Vielleicht liegt es auch am Postboten, aber die Adresse wird nicht gefunden. Also bitte noch mal in einem Kommentar die richtige Adresse schicken, danke.

Der Herbst klopft an

Es ist wieder Feigenzeit



Ziemlich laut sogar, mit Gewitter. Und die machen es finster. Gleich mehrere Stromausfälle über den Tag verteilt. Dabei haben wir Arbeit.

 Denn die Trauben sind reif und wollen geerntet werden. Gestern die erste Hälfte. Und gleich zu Saft verarbeitet. Mit dem Traubengelee mussten wir bis heute morgen warten, denn siehe oben: Stromausfall. Auch die Feigen müssen jetzt endgültig vom Baum. Denn Regen vertragen sie nur schlecht. Heute mal Feigensenf ausprobiert. Ist noch verbesserungsfähig, schmeckt aber gar nicht schlecht. Die Tomatenpflanzen haben wir auch entsorgt. Wie heisst es doch so schön? Alles muss raus.

Sie hängen nicht ganz bis ins Maul
Wie auch im Dorf, da ist es ziemlich still geworden. Zuerst sind die Störche abgereist. Das war schon Ende August. Drei Jungstörche hatten wir in diesem Jahr. Anfang September verabschiedeten sich dann die ersten Schwalben. Wenn ich richtig beobachtet habe gingen die Rauchschwalben zuerst auf Reisen. Nach ihnen die Bienenfresser. Die Mehlschwalben blieben noch ein Weilchen und ruhten sich in ganze Schwärmen auf Strom- und sonstigen Kabeln aus. Dumm nur, dass unsere Autos genau unter diesen Kabeln geparkt sind. Aber jetzt hat ja der Regen alles wieder sauber gewaschen.

Jetzt haben wir auch nur noch wenige Schwalben gesichtet, auf der Pferdekoppel. Dort haben wir bis vor wenigen Tagen auch noch einen Wiedehopf gesehen. Aber der scheint nun auch abgereist. Wie auch die Urlauber, die den ganzen Sommer über das Dorf belebten. Jetzt sind sie alle weg. Dafür sorgen jetzt wieder die Sägen für eine anhaltende Geräuschkulisse. Vor den Häusern liegen halbe Wälder und warten aufs Zerkleinern. Schließlich wird es nun auch kühler, da muss man aufs Heizen vorbereitet sein.
Herbstboten - die Sternbergien blühen
Auf die kalte Jahreszeit bereiten sich auch die hier überwinternden Tiere vor. Riesenspinnen machen sich breit und unterm Dach rappelte schon wieder eine Ratte lang. Die ging zu Glück sofort in die Falle. Und wurde einige Kilometer entfernt ausgesetzt. Allerdings lärmte es zwei Nächte später schon wieder gewaltig über unseren Köpfen. Das Tier hatte es sehr eilig und hetzte auf dem Holz eilig von Seite zu Seite. Nun sind wir am überlegen: Hat sich die Ratte doch zurückgefunden und nun schnell ihre Sachen zusammengesucht um freiwillig und endgültig auszuziehen? Denn in der folgenden Nacht war es wieder still.

Freitag, 15. September 2017

Erster Schultag ohne Zuckertüte?

Auf keinen Fall, sagten wir uns. Und machten uns in Burgas auf die Suche. Leider vergeblich. Zuckertüten für den ersten Schultag sind scheinbar wirklich nur in Deutschland üblich. Hier fanden wir jedenfalls keine. Aber Denkas Enkeltochter wollten wir keinesfalls ohne diese deutsche Tradition ins Schulleben starten lassen. Also selber basteln.


Aber dann fanden wir diesen spitzen Partyhut. Und drehten ihn kurzerhand um, beklebten ihn mit ein paar Zuckertütenbildern und füllten ihn mit diversen Süssigkeiten und anderen Kleinigkeiten. Schulanfang für die Grundschüler ist hier in Bulgarien übrigens der 15. September. Glück gehabt, denn heute ist Freitag. Also nach dem ersten Schultag erst mal zwei Tage frei. So kann es weitergehen. Aber nicht für Ivaila. Sie freut sich schon seit langem auf die Schule. Auch über die Zuckertüte hat sie sich gefreut. Wer ist schon nicht begeistert wenn es Geschenke gibt. Doch die hat sie kurzerhand ausgeleert und die Zuckertüte zurückverwandelt - in einen spitzen Partyhut. Ach ja, es gab noch eine zweite Zuckertüte für die jüngere Enkeltochter Raja. Sie besucht ab Montag die Vorschule.

Donnerstag, 20. Juli 2017

Freiheit für die Pferde - und die Fische

Naja, fast. Seit zwei Wochen sind sie nun wieder auf ihrer Pferdekoppel, müssen nicht mehr am Fuss angebunden im Kreis laufen beim Frressen. Sie dürfen sich frei bbewegen - bis zum Zaun. Aber die Fläche ist gross genug zum Weiden und auch mal für einen richtigen Galopp. Gleich am ersten Tag haben sie das ausprobiert - hier ein kleines Video. Ich hoffe, die Technik funktioniert und man kann es auch ansehen. Ist ja mein erster Versuch hier im Blog.
Doch nicht nur die Pferde haben eine relative Freiheit seit reichlich zwei Wochen, auch die Urlaubssaison ist seit Anfang Juli voll im Gange. Die Strassen zugeparkt, die Gaststätten gut gefüllt und ein Geräusch von der durchs Dorf führenden Strasse als wäre es die Autobahn. Musik und Lärm aus den Gaststätten bis weit in die Nacht. Wir fahren erst mal für ein paar Tage weg. Irgendwo im Gebirge wird es wohl ruhiger sein.
Eine Ausstellungeröffnung in der benachbarten Galerie gab es auch: Fische wurden ausgestellt und fanden reissenden Absatz. Bunte Fische mit Fantasienamen, gefertigt aus Holzstücken wie sie am Strand angeschwemmt werden. Die Preise für die kleinen Exponate fanden wir unverschämt hoch:
Meeresungeheuer
Bis wir darüber aufgeklärt wurden, dass die Summen zwischen 300 und 700 nicht für Lewa standen, sondern für Gramm. Und je 100 Gramm war eine Summe festgelegt. Wieder mal die bulgarische Erklärung nicht verstanden. Aber die Fischlein waren originell und eine Ausstellung wert.

Dienstag, 4. Juli 2017

Die Farben des Meeres - Klimawandel?

Letzte Nacht wieder schlecht geschlafen, ständig wach. Diesmal aber nicht wegen der Hitze, sondern gefroren. Ein kühler Wind kam durch das Fenster, da musste plötzlich wieder eine Decke her. Danach prima geschlafen. Die Tage und Nächte zuvor waren nur schwer zu ertragen - tagsüber 35 - 38 Grad, nachts im Schlafzimmer immer noch 27. Da hat sogar die Klimaanlage den Dienst quittiert, sie macht wahrscheinlich hitzefrei. Und die Pferde soffen jedes 40 bis 50 Liter Wasser pro Tag. Gestern dann endlich Wetteränderung. Überall im Land heftige Gewitter, Hagel, gewaltige Regengüsse. Auch bei unseren Freunden in Sozopol hat es Strasse vor dem Haus teilweise weggespült. Bei uns kamen die Unwetter nicht an, nicht mal 10 Liter Wasser auf den Quadratmeter. Aber wenigstens hat es den Staub von den Pflanzen und Autos gespült. Und die Luft ein wenig kühler gemacht.

Heute nun Wolken und Wind und viel Ruhe am Strand. Für uns Gelegenheit, die letzten Kabel an der Pferdekoppel zu reparieren. Morgen sollen die Pferde dann wieder ihren Strick am Bein los werden und frei laufen könnten. Bis zum Stromzaun allerdings nur, aber dennoch ausreichend Platz zum Laufen.

Und sie haben von dort oben wieder einen freien Blick aufs Meer. Das präsentiert sich seit einigen Wochen allerdings ungewöhnlichen Farbton. Kein Schwarzes Meer, auch kein blaues, statt dessen ein türkisfarben leuchtendes. Keiner der Einheimischen  kann sich erinnern, jemals solch ein Farbe gesehen zu haben. Wissenschaftler erklären es mit grossen Ansammlungen von Plankton, das diese Farbe hervorruft. NASA-Aufnahmen des Schwarzen Meeres aus dem All zeigen mehrere riesige türkisfarbene Spiralen im Meer, einer der Strudel  vor der westlichen Meeresküste bis hin zum Bosporus. Die Farbe soll eine Folge der starken Vermehrung des Mikroorganismus Emiliania huxleyi, abgekürzt Ehux sein. Und das soll angeblich gut für die Fischpopulationen im Schwarzen Meer sein, da viele Arten sich von Plankton ernähren. Na, hoffen wir mal das beste.
Hier habe ich übrigens die Erklärung gefunden: https://www.hna.de/welt/ungewoehnliches-phaenomen-darum-ist-wasser-am-bosporus-tuerkis-statt-blau-zr-8403033.html
Aber auch andere Medien haben darüber berichtet.
So, wir haben jedenfalls den heutigen Tag mit Wolken und niedrigeren Temperaturen genossen.
In den nächsten Tagen steigen die wieder auf 30 Grad, aber damit liegen wir im allgemeinen Europatrend. Da die Klimaanlage ihren Hitzefrei-Status beibehält werden wir uns mal um einen Reparateur bemühen. Kann ja schließlich nicht jeder einfach machen was er will.
Ach ja, die Störche sind bald flügge und die Schwalben schon ausgeflogen. Letztere bevölkern gerade unseren Garten.

Montag, 5. Juni 2017

Pfingsten und Totengedenken

Pfingsten sind die Geschenke bekanntermassen am geringsten - Grund genug, sich selbst zu
beschenken. Zum Beispiel mit Pfingstrosen, die in diesem Jahr in unserem Garten so üppig blühen wie noch nie. Und damit den Rosen so richtig Konkurrenz machen. Das nicht sehr warme und dafür feuchte Frühjahr treibt die Natur überhaupt zu Höchstleistungen. Unsere Pferdekoppel, Anfang April für die Pferde nicht geeignet weil nach Weidezaundiebstahl fremd beweidet und bis auf den Grund abgefressen, kann immer noch nicht von den Pferden bezogen werden. Das Gras steht nach unserer Rückkehr aus Deutschland mittlerweile hüfthoch.
Unsere Idee, mal schnell mähen und Heu machen zu lassen, ist vorerst nicht von Erfolg gekrönt. Die Koppel ist im Landschaftsschutzgebiet. Und dort darf aus Naturschutzgründen nicht vor dem 10. Juni gemäht werden.
Und da es Fördermittel gibt für Landschaftspflege, wird die Einhaltung der Auflagen auch kontrolliert. Also erst mal kein Heu. Aber in ein paar Tagen geht es dennoch auf die Koppel. Dort oben gibt es einige Bereiche, die machen dem Namen Trockenrasen alle Ehre. Selbst in einem feuchten Frühjahr.
Doch zurück zu Pfingsten. Das Fest hat hier keine große Bedeutung. Bis auf einen besonderen Tag. Am Pfingstsonnabend wird hier der Toten gedacht. Der Name dieses Gedenktages hat etwas mit Süsskirschen zu tun. Eine genauere Erklärung dafür habe ich aber noch nicht gefunden.
So, jetzt kann ich den Post endlich zu Ende schreiben. Gestern Abend hat sich die Tastatur des Laptops einfach geweigert, hier im Blog auch nur einen einzigen Buchstaben zu schreiben oder irgendeinen anderen Befehl auszuführen. Da wollen wir doch mal ganz schnell noch ein paar Blumenbilder einfügen. Schließlich will ich ja die Pfingst- und sonstigen Rosen nicht nur beschreiben, sondern auch zeigen. Also schönes restliches Pfingsten noch und auch sonst eine schöne Zeit. Hier hat die Zeit der Urlauber angefangen, es wird laut im Dorf.




Sonntag, 21. Mai 2017

Bilder einer Ausstellung

Maler-Pleinair in Varvara. Eine Woche lang traf sich eine kleine Gruppe Malerinnen und Maler aus ganz Bulgarien zu einem Pleinair im kleinen und noch ruhigen Varvara.
Eingeladen hatte unsere Freundin Christina, die sich damit eine lange gehegten Traum erfüllte: Varvara soll wieder ein Dorf der Künstler werden. Zentrum des Maler-Treffens war Chrissis Kretschma gleich gegenüber unserem Haus.
Eine Woche lang wurde hier gemalt, diskutiert, gegessen und getrunken. Arbeitsorte für die Künstler waren aber auch zahlreiche andere Plätze im Dorf und natürlich am Meer. Entstanden sind sehr unterschiedliche Arbeiten, alle faszinierend auf eine jeweils ganz eigene Weise. Eine Arbeit auf Papier von Vesko Velev haben wir uns auch geleistet. und ein ganz anderes von Jovo haben wir geschenkt bekommen. Danke für beide und für schöne gemeinsame Stunden.
Doch jetzt ist erst mal der Koffer gepackt für die Reise nach Deutschland.

Sonntag, 14. Mai 2017

Der Sommer scheint anzukommen und mit ihm die ersten Gäste

Beim Programm dabei - Raja und Ivaila
Die Zeichen stehen auf Sommer. Seit einigen Tagen sommerliche Temperaturen.  Die Hotels und Gaststätten liegen mit Renovierungsarbeiten in den letzten Zügen. Im Dorf kommen erste Urlauber an. Auch wir hatten Besuch aus Deutschland. Sechs Kurzurlauber, die gekommen waren um hier den Georgstag zu erleben und einige Tage beim Wandern und Bummeln zu entspannen. Nun, der Georgstag ist schon wieder eine Woche her.

Leider war er nicht ganz so ausgelassen wie in den vergangenen Jahren, es regnete mit kurzen sonnigen Unterbrechungen. Aber gefeiert wurde trotzdem. Die Familien hatten wie üblich ein Lamm gebraten und Rakia und Wein mitgebracht. Die Musik war wie üblich live und laut. An Unterhaltung sollte man an einem solchen Tag nicht denken, nur an essen, trinken und tanzen. Und das wurde auch reichlich gemacht.
Hmmm - Lammbraten


Wetterpech hatten die Besucher aus Deutschland dann auch noch an den folgenden Tagen: Immer mal wieder etwas Regen, vor allem aber war es kalt. So hatte man sich den Aufenthalt im sonnigen Süden wohl nicht ganz vorgestellt, hatten sie doch zu Hause schon genug gefroren. Aber jetzt, da sie weg sind aus Varvara, ist hier der Sommer angekommen.
Auch im Regen kann man tanzen
Der Garten ein einziges Blütenmeer, auch die ersten Rosen blühen schon. Das Gras auf den Weideflächen wächst dank der wiederholten Regenschauer wie verrückt. Die Pferde haben sich nach dem kargen Winter schon wieder dicke Bäuche angefuttert.
Gestern ist in Dimos Hotel eine Studentengruppe angekommen, die hier ein Praktikum absolvieren.

Wahrscheinlich wie jedes Jahr sind es wieder Filmemacher und Fotografen, die das Dorf und das Umland durchstreifen. Und in der benachbarten Kneipe bei Chrissi sind derzeit Maler zu Gast, die sich zu einem Pleinair hier treffen. Morgen wollen wir mal rübergehen und uns bekannt machen. Und sehen was sie so malen bei ihrem Aufenthalt im Dorf und am Meer. Vielleicht ja ein paar Blumen in unserem Garten. Aber besser ist wohl ich fotografiere sie.

Während andere nur zuschauen
Demnächst dann vielleicht mal ein paar malerische Impressionen. Auf jeden Fall eine gute Idee, Varvara wieder zu einem Zentrum für Kunst zu machen.
Im Garten schien wieder die Sonne








Montag, 24. April 2017

Danke an Anonymus für den Tipp mit der Tastatur

Hallo Anonymus, eine direkte Antwort auf deinen Kommentar zum Frohe-Ostern-Post ist leider nicht möglich, da keine email-Adresse bekannt. Deshalb also hier ein Dankeschön für den Link. Ich habe ihn gleich ausprobiert. Funktioniert gut, aber leider wohl nur im Browser. Doch für diese Zwecke sehr praktisch. Ich habe bisher, wenn ich mal was bulgarisch schreiben wollte, eine Tastatur mit lateinischem und kyrillischem Layout verwendet. Aber da ist das a eben nicht das a sondern das deutsche d. Und das b ist das l, und das könnte man so fortführen. Also wer die deutsche Tastatur kennt sucht dann ewig nach dem richtigen kyrillischen Buchstaben. Geht auch, aber eben sehr langsam. Also danke noch mal. Ich freue mich immer über Kommentare, da weiss man doch gleich dass man gelesen wird.

Mittwoch, 19. April 2017

Der Tag als der Regen kam...


Na sdrawe - zum Wohl
...war zum Glück nicht der Ostersonntag. Denn der war sonnig und angenehWir hatten, wie schon oft zu Ostern, die Picknicktasche und den Lammbraten und sonstige Speisen und Getränke in den Jeep gepackt und waren zum Paraklis gefahren.
Osterbrot von Denka
Allerdings nur zwei von uns. Die anderen mussten wegen Platzmangels laufen. Heisst ja aber auch Osterspaziergang und ging bei angenehmem Wetter durch den  Wald.
Strandja-Lieder von Ilija und Gero
Gemeinsam mit Freunden deckten wir dann am Paraklis den Tisch fürs Ostermahl und hatten einen schönen Nachmittag mit schönem Essen, guten Getränken und dank Ilija und seinem Freund Gero auch schöne Musik. Kleine Spaziergänge zu Wiesenflächen mit bunt blühenden Anemonen machten den Tag perfekt. Und der Regen, der kam erst am Ostermonta
Osterspaziergang
Und regnete und regnete und regnete bis zum Dienstag mehr als 40 Liter auf den Quadratmeter. Und das war auch dringend notwendig, denn der Boden war schon wieder total ausgetrocknet

Donnerstag, 13. April 2017

Frohe Ostern - Весели великденски празници

Ist das schwierig - auf der deutschen Tastatur die kyrillischen Buchstaben finden. Kein Buchstabe mehr da wo meine Finger ihn aus langjähriger Praxis vermuten. Aber sie (meine Finger) arbeiten dran.
Wir wollten ja ohnehin heute nur ganz kurz allen unseren regelmässigen oder auch nur gelegentlichen Lesern ein schönes Osterfest wünschen.
Auch wenn es hier bei uns nicht übermässig warm ist - aber es bleibt wenigstens trocken und auch die Sonne soll scheinen. Also bestes Wetter um im Garten bunte Ostereier zu suchen. Leo und Blacky haben noch nicht begriffen dass die bunten Dinger, die am Sonntag zwischen den Blumen liegen, was zum Fressen sind. Und damit sie es auch gar nicht erst begreifen werden die Ostereier bei uns auch nicht mit Speck abgerieben.
Ein wenig mehr über unsere Erlebnisse seit der Rückkehr hierher gibt es demnächst.

Dienstag, 21. März 2017

Time to say goodbye



Wir haben uns getrennt. Es hatte einfach keinen Sinn mehr, es wollte sich kein Gefühl der Zusammengehörigkeit einstellen. Also war die Trennung von unserer Stute Sunny bald beschlossene Sache. Nicht nur wir hatten mit ihr so unsere Probleme. Sicher, sie war nicht aufsässig oder widerborstig. Aber sie war auch nicht gerade nett.
Sunny musste uns leider verlassen
Sie war ein Einzelgänger und legte keinen Wert auf engere Kontakte. Und das war nicht nur mit uns Menschen so, sondern auch mit den anderen Pferden. Sie biss alle weg und konnte sich mit keinem anfreunden. Und dann wollte sie auch immer weg. Gleich mal durch den Elektrozaun. Und vom Strick losreissen. Also habe wir beschlossen sie zu verkaufen.
Aber ihre Tochter Luna bleibt uns erhalten
Wir erfuhren von einem Mann hier im Dorf, Stojan, dem im Winter der Esel gestorben war. Den brauchte er aber unbedingt, denn der Mann und seine Frau lebten unter anderem vom Schrott sammeln. Und der liegt nun mal nicht gleich um die Ecke und die Abgabestellen sind auch etliche Kilometer weit weg. Also brauchte er dringend wieder ein Zugtier für seine Karuza. Geld freilich, ein Pferd oder einen neuen Esel zu kaufen hat er nicht. Da er aber auch schon auf unserer Pferdekoppel für uns gearbeitet hat - als "Robocob" verdient er sich vom späten Frühling bis zum Herbst mit der Motorsense seinen Lebensunterhalt - vereinbarten wir Arbeitsleistungen für den Wert der Stute. Den setzten wir freilich selbst für hiesige Verhältnisse recht niedrig an. Wir sind ja froh wenn sie in Hände kommt, die nicht die schwere Waldarbeit von ihr verlangen. Jetzt scheint sie zufrieden: Sie steht den größten Teil des Tages auf einer Wiese, fernab von menschlichen und tierischen Störenfrieden und Mitessern und muss nur ab und zu mal etwas arbeiten. Ihr Fohlen Luna, das sie uns im vergangenen Jahr geschenkt hat, scheint sie nicht zu vermissen. Und auch Luna vermisst ihre Mutter wohl nicht mehr, sie fühlt sich mit den anderen Pferden und mit uns ganz wohl. Besonders dann, wenn sie wieder einige Leckerlis zu fressen kriegt.

Montag, 6. März 2017

Todorovden - Tag des Hl. Todor oder Theodor


So richtig habe ich es nicht begriffen, aber irgendwie soll der Heilige Theodor, hier Todor genannt, nicht nur ein Drachentöter, sondern auch so eine Art Schutzheiliger für Pferde sein.


Hierzulande jedenfalls begehen die Roma diesen Tag, der auf den ersten Samstag der Fastenzeit fällt, mit Reiterfestspielen. Wir hatten es ganz kurzfristig erfahren, dass auch in Primorsko solch ein Ereignis stattfinden soll. Also nichts wie hin und Pferde gucken. Da wir es erst ganz kurzfristig erfahren hatten kamen wir zwar etwas zu spät, aber einige der Pferderennen erlebten wir mit. Bei den Vorausscheiden liefen immer zwei Pferde gegeneinander, die drei Besten kämpften dann um den Sieg im Galopp.  Die Strecke dürfte einen halben Kilometer lang gewesen sein. Die jungen Männer, manche auch noch Knaben, reiten ihre Pferde  noch wie ihre Vorfahren seit Generationen: ohne Sattel. Ob Gewinner oder nicht - jedem Reiter und natürlich auch seinem Pferd wurde Anerkennung gezollt.
Am Rande des Festes gab es Getränke und  die traditionellen Kebabtsche, die etwa den gleichen Stellenwert haben wie in Deutschland die Rostbratwürste.
Nach dem Rennen sollte es noch einen weiteren Wettbewerb geben: eine Prüfung, welches der zuvor gelaufenen Pferde das meiste Holz auf einer Karuza (hiesige kleine Pferdewagen) wegzieht.
Da sich die Vorbereitungen für diesen Wettbewerb aber sehr in die Länge zogen und wir uns der lauten Musik nicht länger aussetzen wollten, entschieden wir uns für einen Spaziergang zum Strand. Und nun wissen wir nicht wer schliesslich gewonnen hat. Dafür haben wir ein Wäldchen voller gelber Krokusse gefunden und mit ihnen das Gefühl, dass wohl doch Frühling ist.

Mittwoch, 1. März 2017

Честит Бабa Марта - Marteniza

Meteorologischer Frühlingsanfang - hierzulande der Tag der Baba Marta. Da werden, wie in den vergangenen Jahren an diesem Tag hier im Blog beschrieben, die rot-weissen Martenizi verschenkt. Wir gehen auch gleich los und verteilen unsere Bändchen. Für alle, die wir nicht direkt besuchen können, verschenken Leo und Blacky die Marteniza-Grüsse.

Montag, 6. Februar 2017

Der Frühling hat sich angemeldet - aber bleibt nur kurz

Die Temperaturen steigen, die Grippewelle ist vorbei. Auch bei uns. Und damit ist die Gefahr gebannt, dass sich unser Laptop durch ständiges Anniesen und Vollhusten einen Virus einfängt. Also können wir nunmehr auch wieder Neues vermelden.
Blick nach Ahtopol heute Morgen.

Das im letzten Post als ausgerückt vermeldete Pferd ist wieder da. Die Stute war sogar schon am nächsten Tag samt Fohlen wieder mitten im Dorf und wurde dort von Denkas Enkel sicher verwahrt. Wahrscheinlich hat die Stute festgestellt, dass einzig in ihrem kleinen Stall Futter verfügbar war. Denn rund um das Dorf und auch im angrenzenden Wald dürfte sie nichts als Schnee gefunden haben. Und der löscht vielleicht den Durst, er stillt nicht den Hunger. Also zurück zur Futterkrippe. Ein weiterer Ausbruchsversuch, auch von den anderen Pferden, wurde nicht unternommen.
Der Schnee ist allerdings seit einer Woche verschwunden. Nur kleine Reste liegen noch an schattigen Plätzen. Die Pferde stehen wieder auf halbwegs grünen Wiesen und können grasen.
Die Temperaturen erreichten an den vergangenen Tagen erfreuliche 15 Grad. Und deshalb hatten wir kurzfristig beschlossen, am 4. Februar die Grillsaison zu eröffnen. Es war ein schöner Nachmittag mit Freunden, Glühwein, Rostbratwürsten und Steaks. Jetzt könnte man sogar schon die ersten Gartenarbeiten planen - wenn da nicht die Wetterprognose wäre. Die droht mit Regen, niedrigen Temperaturen, vielleicht sogar Schneeregen am Wochenende. Wo doch schon Frühlingsgefühle aufkommen wollten.
Und so sah es nh vor wenigen Tagen aus
Aber das mit dem Winter ist in diesem Jahr in Bulgarien so eine Sache. Zeitungsveröffentlichungen zufolge war der Januar hierzulande der kälteste seit 1948. Und an eine fast einen Monat lang geschlossene Schneedecke im ganzen Land kann sich auch kaum jemand erinnern.
Hier an der Küste ist das ja ohnehin ziemlich selten.Und dann haben sich Gesetzgeber und Polizei auch noch so ein paar Schikanen ausgedacht. Sie graben das Kriegsbeil gegen Verkehrssünder aus, war zu lesen. Wird auch Zeit, wenn man die vielen wildgewordenen Autofahrer auf den hiesigen Strassen erlebt. Aber jetzt soll es richtig teuer werden zu schnell oder gar betrunken zu fahren. Da können ausser Bussgeldern und Einzug der Autokennzeichen sogar Gefängnisstrafen drohen. Und für Leute, die ihre Bussgelder nicht bezahlen - die elektronischen System von Strassenpolizei und Steuerbehörde sollen gekoppelt werden, um so schneller zu prüfen, wer bezahlt hat und wer nicht.
Wen es interessiert, hier kann man noch mal genauer nachlesen:
http://bnr.bg/de/post/100790488/strassenpolizei-grabt-kriegsbeil-gegen-verkehrssunder-aus

Hier im Dorf hat es übrigens auch gerade einen Einwohner getroffen. Tappa, ein guter Freund, zuverlässiger Arbeiter, aber eben auch liebend gern Feiernder, hat seinen Führerschein verloren. Und das gleich auch mehreren Gründen und vor allem aus Dummheit: Mit seinem Auto raste er, gemeinsam mit Freunden, mehrmals die Hauptstrasse im Dorf entlang. Viel zu schnell natürlich. Und dabei auch nicht beachtend, dass am Strassenrand ein Polizeiauto mit einer Panne stand, das gerade repariert wurde. Als also das Fahrzeug zum wiederholten Male angerast kam haben die Polizisten es angehalten. Und mussten feststellen, dass das Fahrzeug nicht nur zu schnell, sondern der Fahrer auch noch ziemlich angetrunken und zudem sein Führerschein bereits seit einem Jahr abgelaufen war. Ja, dumm gelaufen - oder gefahren. Und jetzt erst mal gar nicht mehr fahren, wahrscheinlich ein ganzes Jahr lang nicht. Von der hohen Strafe mal abgesehen.




Freitag, 6. Januar 2017

Es stürmt und schneit und zwei Pferde sind auf der Flucht

Nachdem wir den Jahreswechsel mit jeder Menge Schnee vor der Tür und auf den Strassen verbracht haben, brachten die ersten Januartage leichtes Tauwetter und sogar Sonnenschein. Die Schneeberge schrumpften, aber verschwanden leider nicht.
Und seit heute morgen schneit es wieder ohne Unterlass. Schon gestern wurde für das ganze Land so eine Art Ausnahmezustand ausgerufen: Die Bürger wurden aufgefordert, am 6. und 7. Januar die Autos stehen zu lassen. Für schwere Lkw wurde Fahrverbot erlassen. Für beide Tage sind ausserdem Ferien angeordnet für alle öffentlichen Einrichtungen und die Schulen. Und die meisten Betriebe werden auch nicht arbeiten weil die Leute nicht zu Arbeit kommen.
Dass die Massnahmen berechtigt waren zeigte sich schon seit dem Morgen. In den nördlichen Landesteilen begannen Sturm und starke Schneefälle bereits in der Nacht. In unserem Dorf hatten wir ganz früh am Morgen noch 4 Grad plus, aber schon 9 Uhr waren es nur noch 0 Grad und der Schneefall begann auch hier. Und nun schneit es und schneit und schneit. Die von den Wetterdiensten angedrohten 50 cm werden wir wohl erreichen. Und vermutlich auch die 10 Grad minus.
Die Pferde haben wir schon beim ersten Schnee von der Koppel geholt und in den ungenutzten Garten gestellt. Gestern haben wir sie in kleine Stallgebäude gebracht, damit sie nicht ganz im Schnee verschwinden. Nur leider wussten sie das nicht zu würdigen. In der Nacht hat unsere Stute Sunny ihren Stall auf- und ist samt Fohlen Luna ausgebrochen. Sie in dem wieder 30 cm hohen Neu- und Altschnee zu suchen war aussichtslos. Niemand weiss, in welche Richtung sie gelaufen ist. Alle Spuren sind im Schnee begraben oder vom Winde verweht. Ausserdem hat Jo die Grippe und mein Fuss passt immer noch nicht so richtig in einen Schuh oder Stiefel. 
Der kleine Forest hat es nicht geschafft seine Absperrung zu durchbrechen. Es hat ihm auch nicht gefallen eingesperrt zu sein, aber die Balken im Durchgang hat er nicht kleingekriegt. Vielleicht hat ihn ja auch die Tatsache beruhigt, dass es richtig viel Heu gibt.
Und unser Alaska kennt seinen Stall schon. Er ist es gewöhnt, im Winter gelegentli
ch in seiner Box zu stehen. Und solange er Vollpension hat...
Die Hunde haben es auch vorgezogen nur schnell mal zum Fressen nach draussen zu kommen und sich dann wieder in ihren trockenen und windgeschützten Schlafplätze zu verkriechen.
Jetzt ist es nach 22 Uhr, und noch weht und schneit es draussen, und das wird wohl auch noch die ganze Nacht anhalten. Mal sehen, ob es zumindest am Ende des angeordneten Ausnahmezustandes aufhört. Und das Ende ist für morgen früh 9 Uhr angekündigt.