Freitag, 6. Januar 2017

Es stürmt und schneit und zwei Pferde sind auf der Flucht

Nachdem wir den Jahreswechsel mit jeder Menge Schnee vor der Tür und auf den Strassen verbracht haben, brachten die ersten Januartage leichtes Tauwetter und sogar Sonnenschein. Die Schneeberge schrumpften, aber verschwanden leider nicht.
Und seit heute morgen schneit es wieder ohne Unterlass. Schon gestern wurde für das ganze Land so eine Art Ausnahmezustand ausgerufen: Die Bürger wurden aufgefordert, am 6. und 7. Januar die Autos stehen zu lassen. Für schwere Lkw wurde Fahrverbot erlassen. Für beide Tage sind ausserdem Ferien angeordnet für alle öffentlichen Einrichtungen und die Schulen. Und die meisten Betriebe werden auch nicht arbeiten weil die Leute nicht zu Arbeit kommen.
Dass die Massnahmen berechtigt waren zeigte sich schon seit dem Morgen. In den nördlichen Landesteilen begannen Sturm und starke Schneefälle bereits in der Nacht. In unserem Dorf hatten wir ganz früh am Morgen noch 4 Grad plus, aber schon 9 Uhr waren es nur noch 0 Grad und der Schneefall begann auch hier. Und nun schneit es und schneit und schneit. Die von den Wetterdiensten angedrohten 50 cm werden wir wohl erreichen. Und vermutlich auch die 10 Grad minus.
Die Pferde haben wir schon beim ersten Schnee von der Koppel geholt und in den ungenutzten Garten gestellt. Gestern haben wir sie in kleine Stallgebäude gebracht, damit sie nicht ganz im Schnee verschwinden. Nur leider wussten sie das nicht zu würdigen. In der Nacht hat unsere Stute Sunny ihren Stall auf- und ist samt Fohlen Luna ausgebrochen. Sie in dem wieder 30 cm hohen Neu- und Altschnee zu suchen war aussichtslos. Niemand weiss, in welche Richtung sie gelaufen ist. Alle Spuren sind im Schnee begraben oder vom Winde verweht. Ausserdem hat Jo die Grippe und mein Fuss passt immer noch nicht so richtig in einen Schuh oder Stiefel. 
Der kleine Forest hat es nicht geschafft seine Absperrung zu durchbrechen. Es hat ihm auch nicht gefallen eingesperrt zu sein, aber die Balken im Durchgang hat er nicht kleingekriegt. Vielleicht hat ihn ja auch die Tatsache beruhigt, dass es richtig viel Heu gibt.
Und unser Alaska kennt seinen Stall schon. Er ist es gewöhnt, im Winter gelegentli
ch in seiner Box zu stehen. Und solange er Vollpension hat...
Die Hunde haben es auch vorgezogen nur schnell mal zum Fressen nach draussen zu kommen und sich dann wieder in ihren trockenen und windgeschützten Schlafplätze zu verkriechen.
Jetzt ist es nach 22 Uhr, und noch weht und schneit es draussen, und das wird wohl auch noch die ganze Nacht anhalten. Mal sehen, ob es zumindest am Ende des angeordneten Ausnahmezustandes aufhört. Und das Ende ist für morgen früh 9 Uhr angekündigt.