Donnerstag, 22. November 2012

Neuer Goldschatz und die Selbstversorger

Und wieder wurde ein Goldschatz in Bulgarien gefunden. In der Nähe von Omurtag, in einer Grabhügelanlage, an der seit 30 Jahren gegraben wird.  Nach einer mehrjährigen Ruhepause wegen Geldmangels ging es in diesem Jahr weiter - und das gleich mit diesem Ergebnis. Ein Goldschatz, bestehend aus 264 Teilen mit einem Gesamtgewicht von 1800 Gramm. Genaueres kann man hier nachlesen: http://bnr.bg/sites/de/Lifestyle/Geschichte/Pages/221112_%D0%903.aspx
Wenn wir demnächst in Sofia sind werden wir ihn uns wohl mal näher ansehen.
Damit es im Land mal finanziell aufwärts geht, dafür sind wohl noch jede Menge Goldfunde nötig. Zur Zeit steigen jedoch weniger die Landeseinnahmen als vielmehr die Preise. Eine Ankündigung erregt die Gemüter ganz besonders: Der Wasserpreis. Derzeit liegt er bei einem Lewa pro Kubikmeter. Ab Januar soll gespart werden. Für eine begrenzte Menge, 4 Kubikmeter pro Person, bleibt der Preis von einem Lewa. Also könnte ein Zwei-Personen-Haushalt künftig monatlich 8 Kubikmeter preiswertes Wasser verbrauchen. Jeder Kubikmeter mehr kostet dann das Vierfache, also 4 Lewa oder 2 Euro.
Fast unser Nachbar, der Tomatengärtner
Eine Maßnahme, mit der die Regierung den Wasserverbrauch im Land eindämmen will. Denn der ist gewaltig, geschuldet dem großzügigen Wasserverbrauch in den Gärten. Die sind wichtig für die Bulgaren, wird doch nahezu jeder Garten dringend dafür gebraucht, die Gemüseversorgung einer oder auch mehrerer Familien mit zumeist sehr niedrigen Einkommen zu gewährleisten. Große Mengen Tomaten, Paprika, Gurken, Melonen - das ist das Grundspektrum. Und alles wird großzügig gegossen, der niedrige Wasserpreis macht es möglich. Besser - machte es bisher möglich. Jetzt rechnen viele Familien damit, in Zukunft kaum noch Gemüse anbauen zu können. Denn den hohen Preis können sich wohl nur die wenigsten leisten. Und Regenwasser zu sammeln wird hier bisher nicht praktiziert. Wozu auch, Wasser war ja billig. Und das mit dem Regenwasser ist auch nur bedingt eine Alternative. Denn in den Monaten, in denen die Gärten das Wasser brauchen, regnet es hierzulande  ziemlich selten. Aber vermutlich werden die meisten Bulgaren auch künftig Tomaten, Gurken, Zucchini, Auberginen und vieles mehr in ihren Gärten anbauen - aber vielleicht mit ausgefeilteren Methoden der Bewässerung als bisher.
Bleibt die Frage, wie sich die Wasserpreise für kommerzielle Gemüseproduzenten entwickeln. Steigen die auch, werden auch die Lebensmittelpreise im kommenden Jahr stark ansteigen.

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