Donnerstag, 20. Juli 2017

Freiheit für die Pferde - und die Fische

Naja, fast. Seit zwei Wochen sind sie nun wieder auf ihrer Pferdekoppel, müssen nicht mehr am Fuss angebunden im Kreis laufen beim Frressen. Sie dürfen sich frei bbewegen - bis zum Zaun. Aber die Fläche ist gross genug zum Weiden und auch mal für einen richtigen Galopp. Gleich am ersten Tag haben sie das ausprobiert - hier ein kleines Video. Ich hoffe, die Technik funktioniert und man kann es auch ansehen. Ist ja mein erster Versuch hier im Blog.
Doch nicht nur die Pferde haben eine relative Freiheit seit reichlich zwei Wochen, auch die Urlaubssaison ist seit Anfang Juli voll im Gange. Die Strassen zugeparkt, die Gaststätten gut gefüllt und ein Geräusch von der durchs Dorf führenden Strasse als wäre es die Autobahn. Musik und Lärm aus den Gaststätten bis weit in die Nacht. Wir fahren erst mal für ein paar Tage weg. Irgendwo im Gebirge wird es wohl ruhiger sein.
Eine Ausstellungeröffnung in der benachbarten Galerie gab es auch: Fische wurden ausgestellt und fanden reissenden Absatz. Bunte Fische mit Fantasienamen, gefertigt aus Holzstücken wie sie am Strand angeschwemmt werden. Die Preise für die kleinen Exponate fanden wir unverschämt hoch:
Meeresungeheuer
Bis wir darüber aufgeklärt wurden, dass die Summen zwischen 300 und 700 nicht für Lewa standen, sondern für Gramm. Und je 100 Gramm war eine Summe festgelegt. Wieder mal die bulgarische Erklärung nicht verstanden. Aber die Fischlein waren originell und eine Ausstellung wert.

Dienstag, 4. Juli 2017

Die Farben des Meeres - Klimawandel?

Letzte Nacht wieder schlecht geschlafen, ständig wach. Diesmal aber nicht wegen der Hitze, sondern gefroren. Ein kühler Wind kam durch das Fenster, da musste plötzlich wieder eine Decke her. Danach prima geschlafen. Die Tage und Nächte zuvor waren nur schwer zu ertragen - tagsüber 35 - 38 Grad, nachts im Schlafzimmer immer noch 27. Da hat sogar die Klimaanlage den Dienst quittiert, sie macht wahrscheinlich hitzefrei. Und die Pferde soffen jedes 40 bis 50 Liter Wasser pro Tag. Gestern dann endlich Wetteränderung. Überall im Land heftige Gewitter, Hagel, gewaltige Regengüsse. Auch bei unseren Freunden in Sozopol hat es Strasse vor dem Haus teilweise weggespült. Bei uns kamen die Unwetter nicht an, nicht mal 10 Liter Wasser auf den Quadratmeter. Aber wenigstens hat es den Staub von den Pflanzen und Autos gespült. Und die Luft ein wenig kühler gemacht.

Heute nun Wolken und Wind und viel Ruhe am Strand. Für uns Gelegenheit, die letzten Kabel an der Pferdekoppel zu reparieren. Morgen sollen die Pferde dann wieder ihren Strick am Bein los werden und frei laufen könnten. Bis zum Stromzaun allerdings nur, aber dennoch ausreichend Platz zum Laufen.

Und sie haben von dort oben wieder einen freien Blick aufs Meer. Das präsentiert sich seit einigen Wochen allerdings ungewöhnlichen Farbton. Kein Schwarzes Meer, auch kein blaues, statt dessen ein türkisfarben leuchtendes. Keiner der Einheimischen  kann sich erinnern, jemals solch ein Farbe gesehen zu haben. Wissenschaftler erklären es mit grossen Ansammlungen von Plankton, das diese Farbe hervorruft. NASA-Aufnahmen des Schwarzen Meeres aus dem All zeigen mehrere riesige türkisfarbene Spiralen im Meer, einer der Strudel  vor der westlichen Meeresküste bis hin zum Bosporus. Die Farbe soll eine Folge der starken Vermehrung des Mikroorganismus Emiliania huxleyi, abgekürzt Ehux sein. Und das soll angeblich gut für die Fischpopulationen im Schwarzen Meer sein, da viele Arten sich von Plankton ernähren. Na, hoffen wir mal das beste.
Hier habe ich übrigens die Erklärung gefunden: https://www.hna.de/welt/ungewoehnliches-phaenomen-darum-ist-wasser-am-bosporus-tuerkis-statt-blau-zr-8403033.html
Aber auch andere Medien haben darüber berichtet.
So, wir haben jedenfalls den heutigen Tag mit Wolken und niedrigeren Temperaturen genossen.
In den nächsten Tagen steigen die wieder auf 30 Grad, aber damit liegen wir im allgemeinen Europatrend. Da die Klimaanlage ihren Hitzefrei-Status beibehält werden wir uns mal um einen Reparateur bemühen. Kann ja schließlich nicht jeder einfach machen was er will.
Ach ja, die Störche sind bald flügge und die Schwalben schon ausgeflogen. Letztere bevölkern gerade unseren Garten.