Montag, 12. August 2013

Wenn einer eine Reise tut ...

Zwei Freunde abgereist, zwei andere werden erwartet - also schnell mal über die jüngsten Erlebnisse berichten. Eine Woche lang waren wir mit Ramona und Markus in Bulgarien unterwegs und konnten mal wieder feststellen, dass dieses Land so viel mehr als nur Schwarzmeerküste zu bieten hat. Hier ein paar Impressionen.
Metrostation Serdica
Begonnen haben wir unsere Tour in Sofia.

Reste einer alten Basilika

Die bulgarische Hauptstadt hat sich darum beworben, Europäische Kulturhauptstadt 2019 zu werden. Bis dahin bleibt noch viel zu tun, aber Anfänge sind gemacht. Zu den jüngsten Errungenschaften gehört die im vergangenen Jahr eröffnete zweite Metrolinie mit ihren sehr schön gestalteten Stationen. Serdica heißt die eine, das ist der Name, den Sofia zu altrömischer Zeit hbesaß. Die Station heißt nicht nur so, sie zeigt auch Teile der alten Stadt, die beim Metrobau ausgegraben wurden. Die Restaurierung der Funde ist noch nicht fertiggestellt, aber bereits jetzt sehr sehenswert. Also unbedingt Metro fahren in Sofia.

Dann kam das Rilakloster, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Bulgariens.  Der Klosterkomplex ist der größte auf dem gesamten Balkan. Er wurde bereits im 10. Jahrhundert gegründet und spielte eine große Rolle als ein Zentrum bulgarischen Geistes während der türkischen Besetzung des Landes.

Auf Grund seiner Geschichte, seiner Bedeutung, die es auch heute noch als geistliches Zentrum hat und auf Grund seiner farbenprächtigen Ausschmückung ist das Kloster ebenso Ziel für geschichtsinteressierte Besucher, für Gläubige und für zahllose Touristen.
Mitten in den Bergen das Rilakloster


Dann machten wir uns auf den Weg in ein kleines Dorf am Rande der Rhodopen - Kovacevica. Das hatte unser Freund Boby empfohlen als unbedingt sehenswertes Bergdorf. Der Weg dorthin gestaltete sich dank unseres Navis allerdings mehr als schwierig. Das schickte uns nämlich weg von der Hauptstraße auf eine gut ausgebaute Abkürzung. Dachten wir. Der Ausbau reichte aber nur wenige Kilometer weit bis zum nächsten Dorf.
Decken und Wände sind fabenprächtig bemalt

Dann kam ein Schild, das eine Straßenbaustelle ankündigte und von da an war Schluss mit lustig: rund 16 Kilometer Waldweg mit tief ausgefahrenen uns noch tiefer ausgespülten Wegen erwarteten uns, während wir hinter jeder Wegbiegung die Baustelle erwarteten und deshalb nicht umkehrten. Die kam aber nicht, ist auch überhaupt nicht geplant. Hier ist wirklich nur Waldpiste, genutzt höchstwahrscheinlich nur von wenigen Forstfahrzeugen. Und von uns. Die 16 Kilometer fühlten sich an wie 100 und gebraucht hat´ben wir reichlich zwei Stunden.
Der Weg war so schlecht, dass die Fahrgäste zu Fuss gehen mussten
Umso größer unsere Freude, als wir am Abend mit einem immer noch fahrtüchtigen Auto endlich das Dorf erreichten.
Und das hat uns dann mit seiner Ursprünglichkeit, seinen schönen Häusern, seiner Lage mitten in den Bergen, seiner Stille und seinen gastfreundlichen Bewohnern für die Strapezen der Anfahrt entschädigt. Wir entschlossen uns wegen all der aufgezählten Vorzüge nicht nur eine, sondern zwei Nächte zu bleiben und am nächsten Tag die Umgebung zu erkunden. Für die Weiterreise haben wir dann übrigens die "richtige" Straße gewählt und entschieden, mehr der Karte als dem Navi zu vertrauen.

Nur der Chauffeur durfte fahren

Über die weitere Reise berichten wir dann in einem neuen Post in den nächsten Tagen. Wir wollen ja unsere Leser nicht mit ellenlangen Reisebeschreibungen langweilen. Also: Fortsetzung folgt. Und Danke an Markus für einige der hier gezeigten Fotos.

Liebevoll restaurierte Häuser in Kovacevica

Wohlverdient - ein Glas Wein und gutes Essen