Montag, 18. Juni 2012

Erfreuliche Erlebnisse

In Bulgarien haben Unternehmer und Einwohner von Skiorten gegen eine Verschärfung der Regeln für den Naturschutz protestiert. Verständlich, Skipisten und neue Hotels für Skisportler müssen her, wer braucht da schon eine unversehrte Natur. Die ursprüngliche Küstenlandschaft am Schwarzen Meer ist ja schließlich auch schon weitgehend vernichtet. 
Aber es gibt auch erfreulichere Erlebnisse. Vor wenigen Tagen sahen wir einen großen grauen Vogel etwas ziellos über die Straße irren. Wir hielten an, aber da hatte er seinen Weg übe die Straße Richtung Meeresufer scheinbar gefunden. Als wir etwa eine Stunde später auf dem Rückweg die gleiche Stelle passierten sahen wir einen Mann, der den grauen Vogel im Arm über die Straßen trug. Wir hielten wieder und fragten (in einigermaßen verständlichem Bulgarisch), ob es ein Problem gäbe und der Vogel vielleicht krank sei. Nein, sagte der Mann in recht gutem Deutsch, kein Problem. Der Vogel ist nur zu jung und kann sich noch nicht orientieren. Deshalb bringt er ihn jetzt zurück zum Wasser. Das macht Hoffnung für die bulgarische Natur, die in vielen Gegenden (noch) sehr reich und ursprünglich ist.

Sonntag, 10. Juni 2012

Pech und Pannen - aber jetzt ist Sommer

Viel passiert in unserem Dorf seit dem letzten Blogeintrag. Und wir konnten es nicht berichten.
Erst auf Reisen, dann zum Feiern, dann wollte der PC nicht mehr. Wurde erst immer langsamer - kommt halt in die Jahre, dachten wir. Kennt man ja. Mit zunehmendem Alter geht es halt nicht mehr so fix. Aber dann zickte er immer mehr rum. Dem Versuch, ihn mit einem Antivirenprogramm zu überprüfen, entzog er sich. Er schaltete jedes dieser Programme ab. Und beim Versuch, ein Antivirenprogramm im Internet zu finden, entzog der PC sich auf ganz infame Weise - er schloss ganz einfach jedes Mal den Browser. Und arbeitete fortan noch langsamer. Auch unser Internetmodem verweigerte den Dienst. Der Laptop fand das eigene wlan-Netz nicht mehr. Und die anderen in der Umgebung waren zu schwach zu wirklicher Kommunikation, gerade mal die eingegangenen Mails konnten wir lesen. Dem PC half schließlich Jo in tagelanger Kleinarbeit wieder auf die Sprünge - er bekämpfte den Virus, aber nicht sicher ist, ob er ihn auch besiegt hat. Auf jeden Fall arbeitete der PC deutlich williger, dafür fiel das Internetmodem einem heftigen Donnerschlag gänzlich zum Opfer. Mittlerweile läuft alles wieder leidlich, deshalb auch gleich mal  eine Wortmeldung.

Nun zum weniger technischen Teil (für dessen Begreifen ohnehin nicht jedes Hirn taugt).Erlebt haben wir mittlerweile eine mittelprächtige Woche in Varna - Zahnklinik Dentaprime, die sich auf Deutsche Patienten spezialisiert hat und wirklich empfehlenswert ist. Meine Vorstellung, mal so ein bisschen Zahnersatzteil und viel Urlaub die Woche war nicht so ganz zutreffend. Die Behandlungen dauerten, und manchmal schmerzte es sogar ein wenig. Und kalt war es in Varna außerdem.

Aber trotzdem  - wir haben eine schöne Stadt am Schwarzen Meer ein wenig besser kennen gelernt. Hier (in Bulgarien) soll übrigens, so die Erkenntnis unseres Schwiegersohnes, das Riesenrad erfunden worden sein. Einen Nachfolger fanden wir im schönes Meerespark.
Außerdem haben wir spektakuläre Schätze im Archäologischen Museum bewundert - bei Varna wurde immerhin das erste von Menschen bearbeitete Gold gefunden. Das Alter des Schatzes wird auf mehr als 6000 Jahre geschätzt. Wirklich sehenswert.
 
Wie auch die eigentlich gut erhaltenen Ruinen antiker römischer Thermen, die wir besuchten. Eigentlich deshalb, weil heute leider das Geld fehlt, um die einst ausgegrabenen und für Besucher zugänglich gemachten  Ruinen auch für die Zukunft zu konservieren und zu bewahren. Der Verfall ist nicht zu übersehen. Hoffentlich wird bald etwas getan, denn die Anlage aus dem 2. Jh. zeigt sehr anschaulich, mit welchem Aufwand und welchem Luxus die Römer der Badekultur frönten. Die Bäderanlage ist mit rund 7000 Quadratmetern die größte auf dem Balkan. Das 18 Meter hohe Mineralbad umfasste mehrere von Kuppeln überdachte Säle, die reich mit Marmor und vielen Mosaikplatten ausgestattet waren und natürlich ausreichend warmes und kaltes Wasser hatten. Der angenehmen Wärme der Mineralquellen von Varna konnten wir uns in einem auch nicht mehr ganz jungen, aber noch nicht antiken Mineralbad hingeben.
Aber Ausflüge sind längst vorbei, jetzt wird alle Kraft und Zeit in Haus und Hof, das heißt Garten investiert. Das bislang eher kühle und auch gelegentlich regnerische Wetter lässt alles üppig wachsen und gedeihen, und zur Zeit erfreuen uns die Rosen mit reicher Blüte. Für die kommende Woche sind 32 Grad angedroht, da heißt es dann wieder gießen. Und die ersten Urlauber sind da, also ist es in den nächsten Wochen erst mal vorbei mit idyllischer Ruhe.