Dienstag, 22. Dezember 2009

Eine warme Stube und fremde Bräuche


Was braucht der Mensch mehr. Dazu noch ein schönes Essen mit lieben Freunden - wie man es sich zu Weihnachten halt so wünscht. Das mit der warmen Stube, oder besser dem warmen Haus hätten wir jetzt geschafft. Rechtzeitig vor Weihnachten und mit dem kalten Wetter hat Joachim es geschafft - die Heizung läuft. Das heißt, sie funktioniert. Gelaufen ist sie vorher. Aber jetzt ist alles dicht, wir müssen Weihnachten und in der Folgezeit nicht frieren. Schöne Aussichten also.
Der schön geschmückte Weihnachtsbaum im Vorgarten
Der Blick aus dem Fenster zeigt (noch) den ersten Schnee - und unseren Weihnachtsbaum, den Ilija besorgt hat. Einige Minusgrade hatten wir auch - allerdings fiel das Thermometer hier nur bis minus 3 Grad. Dass es in anderen Regionen in Bulgarien deutlich kälter war, haben wir allerdings auch verspürt. Denn wenn in vielen Teilen des Landes der Strom ausfällt, scheint das auch bei uns Auswirkungen zu haben, vielleicht durch Umverteilungen. Jedenfalls hatten wir in den vergangenen Tagen mehrfach täglich und auch des Nachts mal kürzere und mal längere Stromausfälle. Aber im Vorfeld von Weihnachten haben wir genügend Kerzen im Haus.
Dass bald Weihnachten ist merkten wir heute auch beim Einkaufen im benachbarten Städtchen Zarewo. Nicht nur an den vielen Leuten im Geschäft. Im kleinen Supermarkt erschien plötzlich eine mit bunten Mützen und farbig bebänderten Stäben ausgestattete Kindergruppe. Sie sagten einige Sprüche auf und sangen Weihnachtslieder und bekamen natürlich Süßigkeiten dafür. Auf der Straße dann eine Reihe von untergehakten jungen Männern in bulgarischen Trachten. Auch sie singend unterwegs. Ob das nun Koledari waren oder doch Kukeri, darüber konnten sich unsere Begleiter nicht einigen. Koledari, das sind die jungen Männer, die in der Weihnachtsnacht singend von Haus zu Haus ziehen und Segenssprüche erteilen. Die Kukeri sind dagegen vergleichbar den Fastnachtstänzern, wie sie in anderen europäischen Regionen Brauch sind. Wer auch immer sie waren - es ist schön, dass derartige Bräuche hier noch gepflegt werden.

1 Kommentar:

  1. Frohe Weihnachten! Auf Bulgarisch sagt man "Koledari", das ist die plurale Form der Wort. "Koledarki" sind nur die Frauen.

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