Samstag, 25. Januar 2014

Blumenpracht im Januar und betonierter Naturpark

Heute den ganzen Tag Regen - bei milden Temperaturen.
Aber eigentlich soll es ja an diesem Wochenende kalt werden und nachts Minusgrade geben, zumindest zwei Tage lang. Allerdings zeigt das Thermometer jetzt, also 22 Uhr, noch 12 Grad. Falls es aber doch Frost geben sollte, hier schnell noch ein paar Fotos, die in dieser Woche in unserem Garten entstanden sind.
Blühen auch im Winter

Und jetzt der weniger schöne Teil der neuen Ereignisse. In dieser Woche wurde bekannt, dass eine kleine Gruppe kommunaler Politiker jetzt endlich durchgesetzt hat, woran sie schon seit Jahren arbeiten. Der Landkreis Zarevo hat seinen Master-Bebauungsplan genehmigt bekommen. Dieser Plan  erlaubt das Bebauen des Küstengebietes zwischen Zarevo und Achtopol, mittendrin liegt unser Dorf Varvara. Damit wurde nach jahrelangem Bemühen erreicht, dass endlich auch Gebiete bebaut werden können, die zum Naturschutzpark Strandja gehören, dem größten bulgarischen Naturpark. Die seit vergangenem Jahr in Bulgarien wieder regierenden Sozialisten haben damit endlich das erreicht, was sie bis zu ihrer Abwahl vor fünf Jahren zwar vorbereitet, aber nicht ganz geschafft hatten. Eine in dieser Region gesetzwidrig bereits errichete Feriensiedlung war während der Regierung von GERB abgerissen worden. Aber jetzt können sie endlich, endlich ihre Versprechen gegenüber Immobilienhaien wahr machen. Der Masterplan sieht insgesamt Gebäude für 65000 Betten vor. Und das an einem Küstenstreifen, an dem es so gut wie nur Steilküste und kaum Badestrände gibt. Da können sich alle mitwirkenden Politiker ja nun wirklich die Hände reiben - fette Beute winkt, wenn sie die nicht schon lange eingesackt haben. Ich weiß auch nicht wieso ich mal der Meinung war, dass sozialdemokratisch was mit sozial und also für die Allgemeinheit zu tun haben soll. Hier geht es nur ums Geschäft.
Auch das Immergrün blüht manchmal im Winter
Das Erfreuliche ist, dass es viele Proteste in der Region, ja im ganzen Land gibt. Bei Facebook drücken viele Bulgaren ihr Unverständnis und ihre Empörung aus und haben eine Unterschriftenaktion gegen die Pläne gestartet. Aber das wird wohl nichts nützen. Selbst wenn es Proteste bei der EU geben sollte - ehe die bearbeitet  sind ist hier die Küste endgültig zubetoniert.






2 Kommentare:

  1. Ich bin entsetzt über Eure Informationen betreffs Bebauung der letzten freien Strandabschnitte in diesem Gebiet. Auch befürchte ich, daß vor allem nahe Ahtopol die Bungalowsiedlung und der herrliche Sandstrand sowie dessen nahe Umgebung platt gemacht werden. Es ist zum verzweifeln, daß diesem Unheil offensichtlich keine Grenzen zu setzen sind. Damit werden die letzten natürlichen Refugien gnadenlos zerstört. Das wird sicher auch für Euch keine erfreuliche Angelegenheit. Die Kästen sind für maximal 10 Wochen im Jahr belegt, aber sie verschandeln und entwerten dauerhaft die traumhafte Gegend. Mir fällt zu derartiger Kommunalpolitik wirklich nichts mehr ein. Da werden wohl spätestens im Sommer die Bagger und Lastwagen die Idylle vernichten und ein Jahr darauf sieht es aus wie in Nestinarka oder in Sinemorez - grauenhaft. Wenn es dagegen keine langanhaltenden und wirksamen Massenproteste gibt, ist das Gebiet letztlich verloren. Da bleibt unsereinem nur noch das Hinterland, aber dort ist halt kein Meer.
    Das ist alles schon starker Tobak, den muß ich erst verdauen.
    Hier haben wir jetzt auch endlich Winter mit leichter Schneedecke und gemäßigten Frostgraden. Bis vor einer Woche konnte ich bei ca. +5° noch viel im Garten machen. Allerdings so schöne Rosen, wie bei Dir Karin, waren nicht mehr drin.
    Laßt es Euch gut gehen und seid herzlich gegrüßt von Martin.

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  2. Habe heute mal wieder reingeschaut und bin erschüttert, zu höhren, was aus der schönen Gegend werden soll. Es ist wie überall, es zählt nur der Profit, egal welche Partei dran ist. Irgendwann verschandeln dann die Ruinen das Bild, weil kein Strand da ist und mit der ländlichen Idylle ist es dann vorbei.
    Liebe Grüße 2 Engel

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