Zum Wohl auf ein gutes Weinjahr |
Da war im Februar erst mal der Trifonstag, Tag des Heiligen Trifon, der vor allem die Winzer beschützt. Gefeiert wird er laut neuem Kalender am 14. Februar. Es ist der Tag, an dem mit den unterschiedlichsten Ritualen die Weinstöcke gesegnet werden. Dazu treffen sich kommerzielle und private Winzer zu einem kleinen Fest. So auch in unserem Dorf. Die Männer trafen sich am Vormittag bei schönstem Sonnenschein auf der Strasse, jeder hatte etwas für einen kleinen Imbiss mitgebracht und natürlich den Wein vom Vorjahr. Jo hatte unseren selbstgemachten Schinken dabei. Wir Frauen trafen uns in Maras Laden und verkosteten dort Wein und hausgemachte Wurst und verschiedene Speck- und Schinkenspezialitäten.
Am 1. März dann war Baba Marta zur grossen Freude nicht nur der Kinder auch in unserem Dorf und verschenkte die traditionellen rot-weissen Bändchen. Am Abend wurde ein uralter Brauch zelebriert: Palikosh, brennender, mit Stroh gefüllter Korb. ein Ritual das es nicht nur in Bulgarien gibt: Stroh oder Strohpuppen werden verbrannt und auf dese Weise wird der Winter vertrieben.
Alles Gute zum 70. liebe Nina |
Und dann war plötzlich Schluss. Corona hatte uns eingeholt. Sicher war vorher schon viel von der Krankheit die Rede, einige wenige Erkrankungen waren auch in Bulgarien registriert. Schon sehr früh, viel früher als Deutschland, hat die bulgarische Regierung Kontrollen an den Grenzen und Veranstaltungsverbote verfügt. Es herrschen starke Beeschränkungen für den Aufenthalt im Freien, aber keine generelle Ausgangssperre.
Baba Marta war da |
Toilettenpapier ist nicht ausverkauft, aber gehamstert wurde natürlich auch hier. Vor alle preiswertes Mehl und Oel waren schnell vergriffen. Massenhaft leere Regale wie in Deutschland sieht man hier allerdings nicht, dazu fehlt die Kaufkraft.
Zur Zeit werden in den Gemeinden Freiwillige gesucht, die bereit sind den Menschen zu helfen, die nicht mehr selbst ihren Lebensalltag bewältigen können. Ganz vornan steht natürlich erst mal die Hilfe beim Einkauf.
Wir sind von Anfang an nur noch zum Einkaufen gefahren und ansonsten zu Hause geblieben. Da haben wir Glück dass wir einen Garten haben und nicht mitten in einer Stadt leben. Ausserdem wollen die Hunde ihren Spaziergang haben und die Pferde müssen versorgt werden. Also normaler Alltag nur ohne Besuche bei oder von anderen Menschen.
Der Frühling ist trotzdem da und erfreut uns |
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