Sonntag, 6. Dezember 2020

Abschied von einem guten Freund

Unser Freund Ilija
 Und wieder ist ein Jahr zu Ende, zumindest beinahe. Es war ein eigenartiges Jahr, zeitweise erschien es einem ziemlich surreal. Gerade im Frühjahr, als so allen bewusst wurde was da mit Covid 19 auf uns zukommt. Jo hatte schon ganz am Anfang des Jahres, nach den ersten Meldungen aus China über das schnell um sich greifende Virus, geäussert: Das wird ganz schlimm. Damals habe ich noch widersprochen. Was soll da schlimm werden? Eine Virusinfektion. Da wird es schnell was dagegen geben.



Ilija mit seinem Freund Gero und Tappa
Doch dann kamen all die Meldungen von vielen Kranken, von schwer Kranken, von unheilbar Kranken. Die Einschränkungen, die Masken. Auch hier in Bulgarien, obwohl hier die Fallzahlen anfangs noch sehr niedrig waren. Ausgangssperren, Verbot für den Besuch der grösseren Städte, geschlossene Gaststätten, Reiseverbot. Da wurde es einem zeitweise schon ziemlich unheimlich. Und ja, Angst machte sich breit.

Aber dann kam der Sommer und die vollmundigen Sprüche der hiesigen kommunalen Politiker: Kommt zu uns ans Meer, verbringt hier Euren Urlaub, hier an der südlichen Schwarzmeerküste gibt es kein Corona. Und hier war es ein guter Sommer mit vielen Urlaubern und kaum Meldungen über Covid-Infektionen. Doch seit einigen Wochen ist das Virus auch bei uns, die Fallzahlen in ganz Bulgarien und jetzt auch hier an der Küste sind stark angestiegen. 

Leb wohl
Und jetzt hatte sich einer unserer besten Freunde hier im Dorf infiziert: Ilija, wir kennen ihn seit Mitte der 90eer Jahre als wir anfingen das Häuschen auszubauen. Er hat beim Bau geholfen, hat den Garten begehbar gehalten, wir haben viele Feste miteinander gefeiert. Er hat Jo überzeugt, dass er unbedingt ein Pferd braucht und gemeinsam mit ihm eine Stute gekauft. Ilija hat bei vielen unserer Feste uns und vielee unserer Gäste mit seinem wunderbaren und kraftvollen Gesang erfreut. Hier im Blog haben wir viel darber geschrieben. Doch dann kamen zunehmend Krankheiten, eine schwere Lungenentzündung schädigte die Lunge nachhaltig. Und jetzt kam Corona. Dem hatte sein Körper, trotz eines gesunden Herzens, nichts entgegenzusetzen. Erst Mitte 50 ist er letzte Nacht gestorben. 

Wir werden viele schöne Erinnerungen an ihn bewahren.

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