Montag, 1. Februar 2010

Ungewohntes aus dem Römertopf


Das war, kulinarisch gesehen, ein gelungenes Wochenende. Mal keine Arztbesuche und Medikamentenlisten, statt dessen lecker Essen.

Am Samstag zum ersten Mal ein Brot aus Sauerteig, gebacken im Römertopf. Der Sauerteig war erstaunlich einfach herzustellen, Roggenmehl haben wir auch gefunden und das Brot ist weitgehend auch gelungen. Nur weniger Oberhitze nächstes Mal, dann geht es vielleicht noch höher und wird nicht ganz so dunkel. Aber sonst war es einfach lecker. Vor allem weil die Bulgaren traditionell Weißbrotesser sind und dunkle Brotsorten, die gelegentlich angeboten werden und durchaus wie Mischbrot aussehen, einfach nur wie Sand schmecken.
Nun also das eigene erste Mischbrot. Darauf zu streichen Griebenfett - auch aus eigener Herstellung versteht sich, mit Zwiebel und Apfel und Schweineschmalz. Ja, ich weiß, wahnsinnig ungesund und perfekter Dickmacher. Aber es schmeckt doch so gut. Dafür heute zur Krönung des Ganzen etwas total gesundes - das Sauerkraut wurde verkostet, das seit Anfang Januar vor sich hinsäuerte - auch das ist eine wahre Köstlichkeit geworden. Hätte nie gedacht, dass es so gut schmeckt. In Deutschland wäre ich nie auf die Idee gekommen, solche Sachen (außer dem Fett) selbst herzustellen. Aber hier schmeckt eben alles ein wenig anders und nicht wie gewohnt. Und ab und zu will man geschmacklich schon mal heimatliche Gefühle kriegen. Und es zeigte sich mal wieder - wie wenig doch manchmal nötig ist, um Menschen glücklich zu machen. Na ja, die nächste Fastenzeit kommt bestimmt.
Das Wetter ist zur Zeit weniger schön: Seit zwei Tage erfreulicher weise wieder wärmer, dafür aber viel Regen. Statt in knie- bis hüfthohem Schnee stehen wir jetzt in knöcheltiefem Wasser. Und als heute Vormittag die Sonne schien und das Thermometer gleich mal auf 15 Grad kletterte, schmolzen auch die letzten Schneereste rund ums Haus eilig dahin. Die Folge des vielen Wassers: Samstag Abend - da war das Brot zum Glück fertig gebacken - und den halben Sonntag ohne Strom gesessen. Und wir dachten, die Stromausfälle kommen nur bei großer Kälte und viel Schnee.

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