Wie im vorhergehenden Block angekündigt, hier nun die Fortsetzung unseres Erlebnissen mit den Kindern und Organisatoren von
Musik statt Straße. Nach den Abschlussprüfungen für das zurückliegende Musikschuljahr ging es für Schüler, Lehrer und Gäste
nach Sheravna.
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Denkmalgeschützte Häuser in Sheravn |
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Deutsch-bulgarisches Kulturprogramm |
Das ist ein malerisches Dorf in der Nähe von Sliven, ein
architektonisches Reservat mitten in den Bergen. 172 der Häuser hier wurden zu Kulturdenkmälern erklärt,
saniert werden darf nur unter denkmalschützerischen Auflagen. Neubauten müssen
dem traditionellen Baustil des Ortes angepasst sein.
Aus Sheravna stammen
einige bekannte bulgarische Künstler, ihre Häuser wurden als Museen
eingerichtet. Ein Dorf mit zahlreichen Museen, aber kein Museumsdorf. Es ist
ein lebendiger Ort mit vielen seit langer Zeit hier wohnenden Familien, die von
der Landwirtschaft und auch vom Tourismus leben.
Daneben haben sich Künstler
und Intellektuelle hier Häuser gekauft und saniert, es gibt zahlreiche
Kulturveranstaltungen.
Im Museum des Ortes, der ehemaligen Schule, finden
ständig wechselnde Ausstellungen zur Kultur und Lebensweise der Region statt.
Aber auch zahlreiche Künstler finden hier einen Platz für Ausstellungen.
Eine
kleine Auswahl ihrer Arbeiten hatte auch Barbara Wolf aus Gießen mitgebracht.
Die Kunstpädagogin lud außerdem die Kinder aus Sliven und aus Sheravna zu einem
kleinen Malworkshop ein - er war überaus gut besucht. Ein sehr stimmungsvolles
musikalisch-literarisches Konzert gaben die Musiklehrer gemeinsam mit Frederik
Vahle und seiner Partnerin Barbara Wolf mit Künstlern aus Sheravna im
Museumshof.
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Gemeinsames Musizieren am Abbend |
Das verlängerte Wochenende, finanziert durch Spenden vor allem aus Gießen, war
als kleine Anerkennung für fleißiges Üben in der Musikschule gedacht, aber auch
als ein kleiner Urlaub für Kinder, die Urlaub mit der Familie nicht kennen.
Natürlich wurde getobt, aber es wurde auch hier musiziert und geübt. Alle
Kinder des Musikprojektes „Musik statt Straße“ beisammen - das passiert sonst
nicht. Und das ist natürlich eine gute Gelegenheit, das Miteinander-Musizieren
zu üben. Da geht es nicht nur darum, dass jeder zeigt was er kann, sondern
jeder muss sich auch am anderen, an der Gruppe orientieren. Eine nicht eben
alltägliche Erfahrung für die Kinder aus dem Ghetto. Beim Abschlusskonzert im
Museumshof konnten sie dann allen Besuchern von Sheravna und den
Einwohnern
noch einmal zeigen, was alles
sie schon gelernt haben.
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Nicht nur zuschauen, auch mitsingen |
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Proben für das Konzert |
Die Höhepunkte in diesem Konzert: Ein Violinduett der
Musikschüler Zvetelina und Aziz und danach eine absolute Premiere, wie
Musikschulleiterin Radka Kusseva erklärte: Zwei Musiklehrerinnen begleiten bei
einem anspruchsvollen Musikstück die Solistin, die Musikschülerin Zvetelina,
die schon bei der Prüfung durch ihre vorzügliche Leistung aufgefallen war.
Ihren Abschluss fanden die ereignsreichen Tage mit einem Picknick in Sliven in
den Blauen Berge, wo die Schüler auch ihre Abschlusszeugnisse erhielten.
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Zum Abschluss gab es ein Picknick mit einem Ständdchen zu Jos Geburtstag |
Georgi Kalaidshiev ist mit seinen Freunden inzwischen längst wieder in Gießen,
wo er bereits mit einem Benefizkonzert mit seinem multikulturellen Orchester für
die
weitere Finanzierung für das Projekt
„Musik statt Straße“ sorgt.
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