Dienstag, 11. September 2012

Dorf und Strand gehören wieder den Alteingesessenen

Die Saison ist zu Ende. Die Schwalben sind weg.

Vor dem Abflug
Die Urlauber auch. Zumindest die meisten - Urlauber wie auch Schwalben. Schon vor zwei Wochen waren von letzteren die meisten weggeflogen. In den Wochen zuvor waren sie zu vielen Hunderten jeden morgen kurz nach Sonnenaufgang fröhlich zwitschernd viele Runden über unser Haus geflogen um den Formationsflug zu üben. Jetzt sind nur noch wenige wahrscheinlich Spätbrüter übrig, und die üben mit ihren Jungen für den großen Flug in den Süden am Dorfrand.
Am vergangenen Samstag war das alljährliche Doffest in Varvara. Viele Urlauber und Verwandte der Alteingesessenen waren zu den noch ausharrenden Urlaubern ins Dorf gekommen.
Erst mal Feierabend

Zu dem Anlass  war der Termin des Dorffestes günstig, weil am 6. September in Bulgarien Feiertag ist - Tag der Vereinigung. Im Jahr 1885 vereinigten sind an jenem Tag nach dem türkisch-bulgarischen Krieg zwei Landesteile wieder, das Fürstentum Bulgarien und Ostrumelien. Heute also istt an dem Tag Staatsfeiertag, was den Bulgaren in diesem Jahr ein langes Wochenende bescherte.

Auch Leo will zum Fest

 Und das nutzen viele für einen Kurzurlaub, auch in unserem Dorf.
Doch jetzt sind sie fast alle wieder weg, die Langzeit- und auch die Kurzurlauber. Die Küste gehört wieder den Möven und den Kormoranen und den Einheimischen, sofern sie Zeit dafür haben am Strand zu liegen.

Doch das Wetter ist ohnehin nicht so günstig. Seit dem Wochenende ziehen wir für den Morgenspaziergang mit Hund Leo eine Jacke an, und auch die Abende auf der
Terrasse lassen sich ohne Jacke nicht wirklich genießen.
Doch die Einheimischen können auch aus anderen Gründen nicht an den Strand, denn jetzt ist nicht nur Ernte- und Einkochzeit, jetzt beginnt auch die Weinlese. Und also viel Arbeit mit Ernten, Pressen, Wein und Schnaps ansetzen. Letzteres nicht nur aus Trauben, sondern nach den Spillingen nun auch aus Feigen. Gibt einen besonders feinen Rakia.
Unser Wein ist übrigens schon im Fass. Er ist schon früh reif, weil er an der Hauswand sehr geschützt wächst. Leider war es in diesem Jahr nicht allzuviel, der Sommer war zu trocken, die Trauben ziemlich klein. Also blieben keine übrig, um daraus Traubengelee zu kochen. Aber dafür ist die Feigenernte umso größer, es gibt viel Feigenmarmelade. Und erstmals habe ich auch einen Feigenessig ausprobiert. Was heißt ausprobiert, angesetzt. Probiert werden muss er erst noch. Aber wenn er so so schmeckt wie er riecht, dann sind die Salate damit sicher sehr lecker.

Doch am Wochenende soll erst mal wieder Strandwetter sein - 32 Grad sind angedroht und immer noch kein Regen. Das heißt - letzte Nacht hat es mal geregnet - heftig, aber leider nur ganz kurz.

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