Besuch bei unseren Pferden, die derzeit auf einer großen Wiese an der Meeresküste stehen. Dank des lange Zeit regnerischen Wetters und der doch eher kühlen Temperaturen gibt es viel saftiges Gras. Deshalb müssen wir die Pferde auch nicht zusätzlich füttern, aber wir müssen sie an den Umgang mit Menschen gewöhnen.
Unsere Pferde Alaska und Artus sind jetzt drei bzw. zwei Jahre alt. Ihre Mutter war mit ihnen immer wieder ausgerückt und sie lebten recht lange in einer frei herumlaufenden Herde. Deshalb müssen sie nun langsam lernen, dass man sich von Menschen auch anfassen lassen und an einer Leine führen lassen kann. Das braucht viel Geduld, da sie recht schreckhaft und misstrauisch sind. Mit verschiedenen Leckerli haben wir sie aber schon ein wenig bestochen. Der bereits kastrierte und damit etwas friedfertigere Alaska lässt sich sogar schon bürsten. Bei Artus wird es wohl noch etwas dauern. Der hat einen größeren Freiheitsdrang, ist immer wieder weggelaufen. Und das Einfangen hat ihm wohl nicht wirklich gefallen, jedenfalls ist er extrem misstrauisch, wenn man ihn anfassen will. Also oft hin und mit ihm reden. Und ihn bestechen. Er liebt Apfelscheiben, die anderen finden hartes Brot besser.
Heimliche Geburt im Gebüsch |
Ilija mit dem Osterlamm |
Was jetzt kommt schreibe ich nur sehr zögerlich. Es ist Ostern. Und wir sind keine Vegetarier. Gelegenheit also, nach der Fastenzeit endlich wieder Fleisch zu essen. Heute morgen war unser Freund Ilija bei den Schäfern, um ein schlachtreifes Zicklein abzuholen. Er hat es geschlachtet und wird es heute nacht im Lehmofen backen. Ja, ich weiß, so ganz in Ordnung ist das scheinbar nicht. Es ist eben doch besser, Fleisch nur ganz anonym zu kaufen. Von der Kühltheke, in Plastik verpackt. Damit man gar nicht auf die Idee kommt, dass das mal ein Tier war.
Trotzdem allen ein schönes Osterfest. Wir gehen heute abend noch in die Kirche, zur Mitternachtsmesse. Nicht weil wir religiös sind, sondern weil es hier ein schöner Brauch ist bei dem sich das ganze Dorf trifft. Alle umkreisen nach dem Gottesdienst mit ihrer brennenden Kerze dreimal die Kirche und begrüßen sich dann mit den Worten: Christus ist auferstanden. Anschließend werden mitgebrachte gefärbte Eier aneinandergeschlagen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen