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Der Garten in voller Blüte |
In den frühen Morgenstunden wabern zur Zeit Nebel übers Meer und der Himmel ist wolkenverhängt. Doch spätestens um zehn hat die Sonne Nebel und Wolken gefressen und es ist wieder sonnig und warm. Das Thermometer klettert immer mal wieder auf 30 Grad. Der sehr warme goldene Herbst, hier Zigansko Ljato genannt - Zigeunersommer. Leider immer noch kein Regen, statt dessen gießen, gießen, gießen. Dank kühlerer Nächte und morgendlichen Taus haben sich die meisten Pflanzen von der großen Sommertrockenheit erholt und blühen wieder. Schöne
Farben im Garten, kurz vor unserer Abreise. Die vielen Blüten erinnern an unser diesjähriges schönstes Sommererlebnis, über das ich eigentlich schon längst schreiben wollte. Hier also der Nachtrag.
Ende Juli, gleich nach unserem
Besuch in Sliven und Sheravna, kamen Georgi Kalaidshiev und seine Partnerin Maria gemeinsam mit ihren Gießener Freunden Barbara Wolf, Fredrik Vahle und Monika für ein paar Tage ans Meer nach Varvara. Wir erlebten auch hier ein paar schöne gemeinsame Abende. Der schönste aber war ein ungeplanter, an dem weitere Urlauber aus Deutschland beteiligt waren: Die Bulgarin Leda aus Köln mit ihrem Freund Thomas und dessen Kindern Fritzi, Benni und Michi. Eine fröhliche Familie.
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Unser improvisiertes Gartenkonzert wurde ein grosser Erfolg |
Als der älteste, Benni, erfuhr, dass Kalaidshiev ein nicht ganz unbekannter Geiger ist, wollte er ihm unbedingt vorspielen. Er spielt seit vielen Jahren selbst Geige und ist erster Geiger im Schulorchester. Und geübt wird auch im Urlaub. Georgi war sofort bereit ihn anzuhören. Und die Idee entstand, am Abend gemeinsam in der uns benachbarten Gaststätte "Starzi Rasboinizi" (Alte Vagabunden) ein kleines Konzert zu geben. Das war ohnehin schon geplant, als Partner wollte natürlich auch Fredrik Vahle mit seinen Liedern und Instrumenten mitwirken. Doch es sollte nicht sein - wir hatten vergessen, für uns alle einen Tisch für den Abend zu bestellen. Also kein gemeinsames Essen und somit auch kein Konzert. Aber das wäre denn doch zu traurig gewesen, sollte es doch ein schöner gemeinsamer Abend werden.
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Georgi, Benni und Fredrik beim Musizieren |
Also kurz entschlossen alle verfügbaren Tische und Stühle in unserem Garten aufgestellt, alle Vorräte aus dem Kühlschrank zusammengesucht, unsere Gäste brachten auch alle noch etwas mit.
Am Ende gab es ausreichend Getränke, Tomaten, Gurken, Käse und auch etwas Wurst füllten die lange Tafel, die von Kerzen beleuchtet wurde - nur das Brot war etwas knapp. Nach dem fröhlichen Mahl mit anregenden Gesprächen dann der große Auftritt. Schnell noch eine Lampe aufgestellt, damit die Künstler nicht ganz im Finstern musizieren mussten.Aber dann gab es doch noch ein Problem: Benni wollte etwas vom Blatt spielen, wir haben aber keinen Notenständer.
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Benni wird bei seinem Solo von den Geschwistern unterstützt |
Doch da sprang geistesgegenwärtig sein jüngerer Bruder Michi ein - er stellte seinen Rücken für die Notenblätter zur Verfügung. Das Konzert konnte beginnen. Georgi und Benni spielten Geige, solistisch und auch im Duett, Klassik wurde von Folklore abgelöst, und Fredrik, Barbara und Maria ergänzten die Geigenmusik mit Flöte, einer kleinen Gitarre, diversen anderen Instrumenten und ihren Stimmen.
Die Freude am Spielen und Singen war allen anzumerken, und natürlich brachten sich auch die Zuschauer mit ein. Wir saßen lange in dieser warmen Sommernacht in unserem Garten, entspannt, bei schönem Wein, und der Abend war einfach großartig. Ein erneuter Beweis dafür, dass die spontanen und improvisierten kleinen Feste oftmals einfach die schönsten sind.
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